Israelis demonstrieren für Geisel-Abkommen

Erneut protestieren Israelis für ein Geisel-Abkommen. Sie greifen Benjamin Netanjahu scharf an.

Israeli fordern erneut ein Abkommen, das die Geiseln nach Hause bringt. - keystone

Mehrere hundert Menschen haben im Zentrum von Tel Aviv für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen demonstriert. Die Redner griffen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scharf an, der ihrer Ansicht nach die indirekten Verhandlungen verschleppe. «Wem willst du jetzt die Schuld geben, nachdem (Hamas-Chef Jihia al-)Sinwar tot ist? Den Geiseln?», zitierte die «Times of Israel» den Bruder eines von der Hamas Entführten.

Am Sonntag treffen in Doha Vertreter Israels mit denen der Vermittlerstaaten Katar und USA zusammen. Israel schickt den Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Dieser hatte in den Tagen zuvor in Kairo mit dem Geheimdienstchef Ägyptens, eines weiteren Vermittlerstaates, gesprochen. Die indirekten Gespräche drehen sich seit Monaten im Kreis. Die geplante Runde in der katarischen Hauptstadt ist die erste seit einer mehrwöchigen Pause.

In der Zwischenzeit hat Israel den Krieg auf die proiranische Hisbollah im Libanon ausgeweitet und am 16. Oktober Hamas-Chef Sinwar getötet. Auslöser des Kriegs war das Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus Gaza in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln verschleppt wurden. Von den rund 100 Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, dürften viele nicht mehr am Leben sein.