Israels Armee erklärt «Rückkehr zur Routine» im Gaza-Grenzgebiet

Nach dem Tod eines ranghohen Palästinensers in israelischer Haft wurde Vergeltung im Gaza-Streifen angekündigt. In der Nacht heulten trotz Waffenruhe Sirenen.

Ein israelischer Luftangriff im Gazastreifen am 3. Mai 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Gaza-Grenzgebiet will die israelische Armee zur Routine zurückkehren.
  • Zuletzt gab es wegen Angriffen und Raketen mehrere Verletzte.
  • Für die Nacht vereinbarten Israel und die herrschenden Hamas laut Medien eine Waffenruhe.

Die israelische Armee hat am Mittwochmorgen eine «vollständige Rückkehr zur Routine» im Grenzgebiet zum Gazastreifen erklärt. Kurz zuvor hatten in dem Gebiet noch die Warnsirenen geheult – trotz Berichten über eine in der Nacht vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

Die israelische Luftwaffe hatte in der Nacht mehrere Ziele in dem Küstenstreifen angegriffen. Zuvor hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings laut Armee mindestens 30 Raketen und sechs Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Auf beiden Seiten gab es Verletzte.

Ägypten war nach Medienberichten erneut als Vermittler zwischen Israel und einflussreichen Kräften im Gazastreifen aktiv, um die Kämpfe zu beenden.

Tod von ranghohem Palästinenser

Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern ist der Tod von Chader Adnan. Am Dienstagmorgen starb das ranghohe Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad nach fast drei Monaten Hungerstreik in israelischer Haft.

Der 44-Jährige aus Dschenin im Westjordanland wurde nach Angaben der Gefängnisbehörde am frühen Morgen bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden. Nach Adnans Tod kündigten mehrere militante Palästinenserorganisationen im Gazastreifen Vergeltung an.