Israels Militär zeigt Bilder von Sinwar am Vorabend des Massakers

Israel veröffentlicht Aufnahmen, die Sinwar am Vorabend des Massakers. Er trug Gegenstände durch einen Tunnel in den Untergrund.

Hamas-Boss Jihia al-Sinwar verschanzte sich am Vorabend des Massakers in den Tunnel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sinwar verschanzte sich am Vorabend des Massakers im Untergrund.
  • Israel veröffentlicht Aufnahmen, wie sich der Hamas-Boss darauf vorbereitete.
  • Er trug mehrere Gegenstände, darunter wohl einen TV in den Untergrund.

Das israelische Militär hat weiteres Videomaterial veröffentlicht, das den getöteten Anführer der islamistischen Hamas, Jihia al-Sinwar, zeigt. Die Aufnahmen zeigen keine aktuellen Bilder rund um die Tötung Sinwars, sondern Szenen vom Vorabend des in Israel verübten Massakers am 7. Oktober 2023.

Die «Jerusalem Post» berichtete, dass die Aufnahmen vor wenigen Monaten von den Streitkräften und dem Geheimdienst Schin Bet sichergestellt worden seien.

Drei Minuten lang ist der veröffentlichte Zusammenschnitt von Szenen, die sich innerhalb von drei Stunden abgespielt haben sollen: Man sieht darin den grauhaarigen Mann immer wieder einen schmalen Tunnel auf- und ablaufen, barfuss, auf dem Hinweg bepackt mit Tüten oder Wasserflaschen, auf dem Rückweg mit leeren Händen.

Zu Beginn des Zusammenschnitts ist Sinwar nicht sofort selbst zu sehen, voran gehen zwei Jungen, die durch den stellenweise komplett dunklen Tunnel auf die Kamera zulaufen. Hinter Sinwar gehen ein Mädchen und eine Frau – nach Armeeangaben handelt es sich um Sinwars Familie.

Sinwar nahm wohl TV in den Tunnel mit

Zum Ende des Videos trägt Sinwar mit einem der Jungen etwas rechteckiges, das unter einer Decke verborgen ist. Armeesprecher Nadav Schoschani schrieb dazu auf der Plattform X: «Er nimmt seinen Fernseher mit in seinen Tunnel, versteckt sich unter seinen Zivilisten und bereitet sich darauf vor, seinen Terroristen beim Morden, Entführen und Vergewaltigen zuzusehen.»

Sinwar gilt als Drahtzieher des Massakers in Israel, bei dem islamistische Terroristen mehr als 1200 Menschen töteten, weitere 250 in den Gazastreifen verschleppten und ihre Taten filmten. Danach eröffneten Israels Streitkräfte und Geheimdienste die Jagd auf den Hamas-Chef – und führen seitdem Krieg gegen die Hamas. Sinwar wurde lange im dicht verzweigten Tunnelsystem unter dem abgeriegelten Küstengebiet vermutet. Getötet wurde er vor wenigen Tagen, nachdem er und zwei weitere Bewaffnete eher zufällig von Soldaten entdeckt worden sein sollen.