Justiz in Simbabwe geht nach Protesten gegen Oppositionsanhänger vor

Wegen des Vorwurfs gewaltsamer Proteste geht die Justiz von Simbabwe gegen Oppositionsanhänger vor. 24 Politiker der Oppositionspartei sitzen in Haft.

Polizisten halten Anhänger der Oppositionspartei MDC davon ab, in das Hauptquartier der Wahlkommission einzudringen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 24 Mitglieder der Oppositionspartei in Simbabwe sitzen in Haft.
  • Am Montag müssen sie sich wegen des Vorwurfs gewaltsamer Proteste verantworten.

Nach der Niederlage der Opposition bei den Präsidentschaftswahlen in Simbabwe geht die Justiz gegen mehrere Oppositionsanhänger wegen des Vorwurfs gewaltsamer Proteste vor. 24 inhaftierte Mitglieder der Oppositionspartei Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) mussten am Samstag vor einem Gericht in Harare erscheinen. Es vertagte die Behandlung des Fall allerdings unter Verweis auf Überlastung bis Montag. Die Beschuldigten bleiben weiter in Haft.

Den 16 Männern und acht Frauen wird «öffentliche Gewalt» zur Last gelegt. Sie sollen bei Oppositionsprotesten gegen den Wahlsieg von Amtsinhaber Emmerson Mnangagwa Fensterscheiben eingeworfen, Autos angezündet und Steine geworfen haben. Ihr Anwalt betonte dagegen, sie seien im Rahmen einer «Schleppnetz»-Operation gegen die Opposition gefasst worden. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden nach der Wahl mehr als 60 Oppositionelle «willkürlich verhaftet».

Mindestens sechs Personen starben

Bei Protesten in Simbabwes Hauptstadt Harare starben am Mittwoch mindestens sechs Menschen, nachdem Sicherheitskräfte das Feuer auf Demonstranten eröffneten. Das sorgte international für einen Aufschrei und weckte Erinnerungen an die Situation unter dem langjährigen Machthaber Robert Mugabe. Er war im November vom Militär gestürzt worden, sein Ex-Vertrauter Mnangagwa wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Die Wahl vom Montag war die erste seither.