Kantone wollen Polizisten für Sion 2026 nicht gratis entsenden
Sollten die Olympischen Spiele 2026 in Sion stattfinden, werden die Veranstalter nicht auf kostenlose polizeiliche Unterstützung aus anderen Kantonen zählen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Falls Olympia 2026 in der Schweiz stattfindet, werden die Kantone voraussichtlich keine Polizisten kostenlos ausschicken.
- Für die Kantone, in welchen es keine Austragungsorte gibt, würden die Kosten bis zu 63,8 Millionen Schweizer Franken betragen.
- Die kantonalen Polizeidirektoren sind aber bereit, Polizisten für den Anlass zu entsenden.
Falls Sitten die Olympischen Winterspiele 2026 erhält, werden die Kantone voraussichtlich keine Polizisten gratis entsenden. Das zeigte sich an einer Zusammenkunft der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) in Genf.
An der Herbstversammlung in Genf hielten die Polizeidirektoren die Gewährleistung der Sicherheit während der Spiele für möglich, sagte KKJPD-Generalsekretär Roger Schneeberger am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Polizeikorps seien «bereit und fähig.»
Auch zeigten sich die Polizeidirektoren einstimmig gewillt, Polizisten für den Anlass zu entsenden.
Kostenaufteilung?
Geteilt waren die Meinungen hingegen bei der Frage der Kosten. Das Wallis hatte die anderen Kantone vor anderthalb Wochen um die gleiche Regelung wie beim Fussballturnier EURO 2008 gebeten.
Damals entsandten sämtliche Kantone Polizisten, rechneten die in der Vereinbarung über die interkantonalen Polizeieinsätze (IKAPOL) vorgesehenen Kosten von 600 Franken pro Polizist und Tag aber nicht ab.
«Die KKJPD hat entschieden, dass die Tarife respektiert werden sollen», sagte Generalsekretär Schneeberger. Gemäss einer Studie des Bundesamtes für Sport brauche es für die ganzen Winterspiele 190'000 Tageseinsätze von Polizisten, mitsamt einer Reserve von 30 Prozent.
Davon müssen 133'000 Tageseinsätze bei den Kantonen beantragt werden, in welchen es keine Austragungsorte gibt. Das ergibt gemäss den IKAPOL-Tarifen Kosten von 79 Millionen Franken. «Weil der Bund 20 Prozent der Kosten übernimmt, beläuft sich die Rechnung auf maximal 63,8 Millionen Franken», fügte Schneeberger an. Das letzte Wort haben jedoch die Kantone.