Khashoggi: Saudi-Arabien vermutet Tötung mit Vorsatz
Im Fall Jamal Khashoggi erklärt Saudi-Arabien, dass es sich um vorsätzliche Tötung gehandelt haben soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach den bisherigen Ergebnissen aus der Türkei wurde Khashoggi vorsätzlich getötet.
- Bislang sprach Saudi-Arabien nur von einem «Fauskampf», nun von vorsätzlicher Tötung.
Der Generalstaatsanwalt Saudi-Arabiens hat unter Berufung auf die türkischen Ermittlungen die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi als eine vorsätzlich geplante Tat bezeichnet. «Die Informationen der türkischen Behörden legen nahe, dass das Handeln der Verdächtigen im Fall Khashoggi vorsätzlich war», hiess es in einer von der staatlichen saudiarabischen Nachrichtenagentur am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Staatsanwaltschaft. Die bisher von Riad offiziell verbreitete Version zu dem Todesfall besagt, dass Khashoggi bei einem «Faustkampf» im Konsulat in Istanbul zu Tode gekommen sei. Diese Darstellung wird international jedoch stark angezweifelt. Die eigenen Ermittlungen zu dem Geschehen würden fortgesetzt, teilte der Generalstaatsanwalt weiter mit.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die Tötung Khashoggis als einen mehrere Tage im Voraus geplanten "politischen Mord". Nach türkischen Angaben wurde Khashoggi von saudiarabischen Agenten getötet.
Die wegen des Falls international massiv unter Druck stehende saudiarabische Regierung sicherte zu, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Am Mittwoch hatte Thronfolger Mohammed bin Salman die Tötung als einen "abscheulichen Vorfall" verurteilt und "Gerechtigkeit" versprochen. Er wird verdächtigt, die Tötung des kritischen Journalisten in Istanbul womöglich selbst angeordnet zu haben.