Korruption: Brasilianischem Ex-Präsident droht Haft

Neuer juristischer Rückschlag für Brasiliens Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva: Ein Richter lehnte den Antrag ab, mit dem Lula der Inhaftierung wegen eines Korruptionsurteils entgehen wollte.

Prozess gegen Brasiliens Ex-Präsident Lula: Muss er bald in Haft? - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Richter hat den Antrag vom brasilianischen Ex-Präsidenten Lula abgelehnt.
  • Damit droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zwölf Jahren.
  • Trotzdem will der linke Ex-Präsident im Oktober nochmals als Präsident kandidieren.

Lula wurde Ende Januar in zweiter Instanz verurteilt. Das Berufungsgericht erhöhte die Strafe von neuneinhalb auf zwölf Jahre Haft. Der Ex-Präsident wurde für schuldig befunden, in einem Skandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras von einem Bauunternehmen die Renovierung eines Luxus-Appartements angenommen zu haben. Bislang darf Lula in Freiheit auf ein Ende des Prozesses warten. Seine Anwälte können noch versuchen, eine Revision am Obersten Gerichtshof zu erwirken.

Der Fall Lula ist in Brasilien politisch hochbrisant, weil der beliebte linke Ex-Präsident (2003-2010) bei den Wahlen am 7. Oktober noch einmal für die Arbeiterpartei (PT) in das Rennen um das höchste Staatsamt gehen will – in den Umfragen ist er klarer Favorit mit bis zu 36 Prozent der Stimmen.