Krise im Nordirak spielt IS in die Hände

Die militärische Eskalation im Nordirak weckt Ängste vor einem neuen Bürgerkrieg in der Region. Die USA, die EU und Deutschland reagieren mit Vorsicht. Ein Konflikt könnte auch dem IS in die Hände spielen.

Irakische Armee startet Militäreinsatz gegen Kurden in Kirkuk. - Keystone

Angesichts der militärischen Eskalation im Nordirak haben die USA und die Europäische Union an die Konfliktparteien appelliert, die Gewalt zu beenden und die Ruhe wiederherzustellen. Die Bundeswehr unterbrach derweil aus Sicherheitsgründen ihre Ausbildungsmission für kurdische Peschmerga in der Region.

Die USA wollen in dem Konflikt neutral bleiben. «Wir werden nicht Partei ergreifen», sagte US-Präsident Donald Trump Medienberichten zufolge am Montag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Washington. Die Vereinigten Staaten hätten «sehr gute Beziehungen» sowohl mit der Zentralregierung im Irak als auch im den Kurden. «Wir hätten niemals dort sein sollen», sagte Trump mit Bezug auf den Einmarsch von US-Truppen im Irak 2003. «Aber wir werden nicht Partei nehmen.»

Die USA seien sehr besorgt über die Lage im Irak, sagte Aussenministeriumssprecherin Heather Nauert in einer Stellungnahme. «Wir beobachten die Situation genau und rufen alle Parteien auf, ihre militärischen Aktivitäten zu koordinieren und die Ruhe wiederherzustellen», sagte Nauert. Beide Seiten sollten jegliche Provokationen vermeiden, die von den Feinden des Iraks ausgenutzt werden könnten, um das Land zu destabilisieren. Die Spannungen zwischen der Zentralregierung und den Kurden würde vom Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat ablenken, so Nauert weiter.