Kürzungen könnten Millionen neue Malaria-Fälle bringen
Seit zwölf Jahren unterstützen die USA massgeblich den weltweiten Kampf gegen Malaria. Der Erfolgsgeschichte droht nun durch Budgetkürzungen ein Dämpfer.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch Budgetkürzungen fällt die amerikanische Malaria-Initiative um 22 Prozent knapper aus.
- Forscher befürchten nun, dass es in den nächsten vier Jahren 67 Millionen zusätzliche Malaria-Fälle geben wird.
Forscher aus London
warnen im Fachjournal «PLOS Medicine», dass es in den nächsten vier Jahren 67
Millionen zusätzliche Malaria-Fälle geben könnte. Grund: Das Budget der Malaria-Initiative
des Präsidenten (PMI) 2018 soll um 44 Prozent knapper ausfallen. Befürchtet werden über 290'000 Todesfälle. Bisher nahm die Häufigkeit von Malaria-Fällen
seit 2005 ab.
Erfolgsgeschichte der PMI
Seit ihrer Gründung
2005 hat die PMI nach Berechnungen der Forscher fast eine Million Menschenleben
gerettet. Schätzungsweise wurden 185 Millionen Malaria-Fälle verhindert. Allein von
2013 bis 2015 hatte die Initiative insgesamt fast 1,7 Milliarden Dollar (rund
1,4 Milliarden Euro) zur Verfügung. Würde die PMI weiter in diesem Ausmass unterstützt, könnten bis 2020 weitere 690'000 Menschenleben bewahrt und 162
Millionen Erkrankungen verhindert werden.
Präsident Donald Trump
hatte die Initiative im September noch gepriesen. Die US-Entwicklungs-Behörde
USAID hatte angekündigt, ihre Aktivitäten auf weitere Länder auszuweiten.
Schon der Budgetentwurf vom Mai sah jedoch vor, die Gelder für die PMI im
Vergleich zu 2017 um fast die Hälfte auf 424 Millionen US-Dollar zu kürzen. Der
Kongress hat den Haushalt 2018 Ende Oktober entsprechend verabschiedet.