London hofft im Kampf gegen Schmuggler auf Internet-Konzerne

Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak möchte im Kampf gegen Schmuggler auf die Hilfe von Plattformen wie Tiktok und Co. bauen.

Grossbritannien hat ein Platzproblem. Bisher kommen Migranten vor allem in Hotels unter, das kostet nach Regierungsangaben mehr als sechs Millionen Pfund pro Tag. - Gareth Fuller/PA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Jahr kamen mehr als 45 000 Flüchtlinge nach Grossbritannien.
  • Die konservative Regierung will die Migration stoppen.
  • Dafür will sie mit Tiktok und Co. zusammenarbeiten.

Grossbritanniens konservative Regierung will mit Internet-Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok zusammenarbeiten, um Flüchtlinge von der Fahrt mit kleinen Booten über den Ärmelkanal abzuhalten.

«Um die Boote zu stoppen, müssen wir das Geschäftsmodell der üblen Menschenschmuggler bekämpfen», sagte Premierminister Rishi Sunak der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Deshalb sollten die Plattformen Beiträge entfernen, in denen Vergünstigungen für Gruppen, kostenlose Plätze für Kinder und falsche Dokumente angeboten werden.

Kein Migrationsrückgang in Grossbritannien

Die Konservativen hatten angekündigt, mit dem Abschied aus der Europäischen Union werde die Migration nachlassen. Allerdings gibt es seitdem kein Rücknahmeabkommen mehr mit der Europäischen Union. Sunak hat es zu einem seiner wichtigen Ziele gemacht, solche Boote zu stoppen.

Der Nachrichtenagentur PA zufolge kamen in diesem Jahr bisher etwa 15 000 Menschen auf Booten über den Ärmelkanal ins Land. Viele wählen auch andere Wege, um die britische Insel zu erreichen – etwa an Bord von Lastwagen oder als blinde Passagiere auf Fähren oder durch den Eurotunnel, der Grossbritannien über die Schiene mit dem europäischen Festland verbindet.