Macron erstmals als Präsident in Algerien

Emmanuel Macron ist in der früheren französischen Kolonie Algerien eingetroffen. Ein Besuch der von der Vergangenheit überschattet wird.

Bei seiner Reise in die frühere französische Kolonie gedachte der 39-Jährige am Mittwoch in der Hauptstadt Algier unter anderem der Opfer des Unabhängigkeitskrieges in den 1950er- und 60er Jahren. Auch ein Treffen mit dem gesundheitlich schwer angeschlagenen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika stand bei dem Arbeitsbesuch in Nordafrika auf dem Programm.

Algerien und Frankreich teilen eine konfliktreiche Geschichte

Die Kolonialherrschaft und Besiedlung mündete in einen blutigen Konflikt mit hunderttausenden Toten. Der Krieg endete nach über sieben Jahren 1962 mit der Unabhängigkeit Algeriens. Beide Länder sind noch immer auf vielen Ebenen miteinander verwoben. So gehört Frankreich zu den wichtigsten Handelspartnern Algeriens, das von Öl- und Gasexporten abhängig ist. Der algerischen Zeitung «Al-Watan» sagte Macron vor dem Besuch, er schlage den Algeriern eine «Partnerschaft unter Gleichen» vor.

Er kenne die Geschichte, sei aber keine Geisel der Vergangenheit. «Frankreich und Algerien haben ein gemeinsames Interesse, das der Stabilität der Region und des Kampfes gegen Terrorgruppen.» Macron hatte Algerien bereits im Februar als Präsidentschaftskandidat besucht. Damals bezeichnete er die Kolonisierung als «Verbrechen gegen die Menschlichkeit», was in seiner Heimat zu Protesten führte.

Der französische Präsident Emmanuel Macron (rechts) wird vom algerischen Präsidenten Ahmed Gaid Salah in Algerien begrüsst. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Emmanuel Macron gedachte in der Hauptstadt Algier unter anderem der Opfer des Unabhängigkeitskrieges in den 1950er- und 60er Jahre.
  • Für Macron war es der erste Besuch in der früheren französischen Kolonie als Präsident.