Medwedew: «Ukraine könnte von der Weltkarte verschwinden»

Die Ukraine könnte Dmitri Medwedew zufolge «von der Weltkarte verschwinden». Das Land büsse nach Ansicht des russischen Ex-Präsidenten seine Souveränität ein.

Der ehemalige russische Regierungschef Dmitri Medwedew. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Dmitri Medwedew zufolge könnte die Ukraine «von der Weltkarte verschwinden».
  • Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Dokument hervor.

Fünf Monate nach Kriegsbeginn haben führende russische Politiker einmal mehr das weitere Fortbestehen der Ukraine als souveränen Staat infrage gestellt.

Dmitri Medwedew, Vizechef des russischen Sicherheitsrates, veröffentlichte am Donnerstag eine Liste von Dingen, «an denen Russland nicht schuld ist». Ein Punkt lautet: «Daran, dass die Ukraine infolge aller Geschehnisse die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.»

Das Nachbarland habe bereits 2014 den Grossteil seiner Souveränität eingebüsst, behauptete Medwedew, der zwischen 2008 und 2012 Präsident war. Und zwar, als es sich unter die «direkte Kontrolle des kollektiven Westens» begeben habe.

Enger Vertrauter Putins

Der 56-Jährige ist ein enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Seit Kriegs-Beginn Ende Februar ist er immer wieder mit Drohungen und scharfen Äusserungen gegen die Führung in Kiew aufgefallen.

Dmitri Anatoljewitsch Medwedew Medwedew und Wladimir Putin. - SPUTNIK/AFP

Der Chef des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, kritisierte explizit die USA dafür, die angegriffene Ukraine militärisch zu unterstützen. Er warf US-Präsident Joe Biden vor, aus eigenen Interessen den Krieg «bis zum letzten Ukrainer» weiterlaufen lassen zu wollen. Dadurch würde eine friedliche Regelung im Donbass verhindert werden. «Die Ukraine hat währenddessen ihre Souveränität verloren und befindet sich am Rande der Selbstauflösung», schrieb Wolodin.

Russland kritisiert die westlichen Waffenlieferungen – vor allem aus den USA – als eine sinnlose Fortsetzung des Krieges. Ungeachtet dessen sicherte Washington am Mittwoch Kiew weitere Himars-Mehrfachraketenwerfer zu.

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