Mehr Menschen auf der Flucht als Ende 2020
84 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht vor Konflikten oder Auswirkungen des Klimawandels. Das sind mehr als noch Ende 2020, berichtet die UN.
Das Wichtigste in Kürze
- Dieses Jahr sind mehr Menschen auf der Flucht als noch 2020.
- Das berichtet das UN-Flüchtlingshilfswerk am Donnerstag.
- Die Zahl sei im Juni 2021 auf 84 Millionen gestiegen.
Konflikte, Gewalt und Auswirkungen des Klimawandels treiben immer mehr Menschen in die Flucht. Die Zahl der Vertriebenen weltweit ist zwischen Ende letzten Jahres und Juni 2021 von 82,4 auf 84 Millionen gestiegen. Dies berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Donnerstag in Genf berichtete.
Fast 51 Millionen Menschen waren in ihrem Heimatland vertrieben. Besonders stark stieg die Zahl in der Demokratischen Republik Kongo und in Äthiopien. Ebenso war es in Myanmar, wo das Militär im Februar putschte. Dasselbe in Afghanistan, wo sich vor der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August die Kämpfe zugespitzt hatten.
«Die internationale Gemeinschaft versagt dabei, Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen, die weiterhin Menschen aus ihrer Heimat vertreiben, zu verhindern», sagte UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. «Darüber hinaus verschärfen die Auswirkungen des Klimawandels die Notlage in vielen Gebieten, in denen die Vertriebenen leben.»
Auch Palästinenser und Venezolaner mitgezählt
Zu der Gesamtzahl von 84 Millionen zählt das UNHCR auch 5,7 Millionen seit Jahrzehnten aus ihrer Heimat vertriebene Palästinenser sowie 3,9 Millionen Venezolaner. Dies sind Menschen, die Venezuela wegen der katastrophalen Lage dort verlassen haben. Sie leben meist in den Nachbarländern und arbeiten, ohne Asyl zu beantragen.