Menschen und Orang-Utans leiden wegen Waldbränden in Südostasien
In Indonesien brennen zurzeit die Wälder. Die lokale Bevölkerung sowie die Bewohner Malaysias und Singapurs leiden – aber auch die Orang-Utans.
Die Orang-Utans leiden auf Borneo leiden wegen den Waldbränden.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf den Inseln Sumatra und Borneo brennen die Regenwälder – wegen der Palmölproduktion.
- Die Menschen in Indonesien, Malaysia und Singapur haben mit den Folgen zu kämpfen.
- Orang-Utans leiden an einer Infektion der Atemwege, zum Teil müssen sie evakuiert werden.
Die Welt hielt vor Kurzem wegen der Amazonas-Waldbrände in Südamerika den Atem an. Doch nicht nur in Brasilien und Kolumbien brennt es: Auch in Indonesien wüten die Feuer.
Die Insel Sumatra und der indonesische Teil der Insel Borneo stehen in Flammen. Und davon ist nicht nur die lokale Bevölkerung betroffen: Auch die Nachbarländer Malaysia und Singapur leiden darunter. Die verrauchte Luft zieht von den brennenden Wäldern herüber. Die Konsequenzen: Atemnot, Kopfschmerzen und schlechte Sicht.
In Malaysia mussten deswegen bereits 1200 Schulen geschlossen werden, wie die «TAZ» schreibt. In Singapur wurde die Luft als gesundheitsschädlich eingestuft. Der Stadtstaat befürchtet, dass das Formel-1-Rennen von kommendem Wochenende abgesagt werden muss.
Die Tierwelt leidet unter den Bränden aber genauso – oder noch viel mehr. Schliesslich wird mit den Wäldern ihr Lebensraum abgebrannt.
Orang-Utans leiden wegen Bränden
Insbesondere für die Orang-Utans haben die Feuer schlimme Folgen: Viele leiden unter einer Infektion der Atemwege. Und werden teilweise auf einer Pflegestation behandelt. Darunter sind auch einige Babys und Jungtiere. Die Affen, die es besonders schwer getroffen hat, müssen mit Antibiotika behandelt werden.
Im Notfall müssen zudem die Orang-Utans, die zurzeit noch in den Wäldern sind, evakuiert werden.
Die Orang-Utans gelten sowieso schon als vom Aussterben bedroht: Seit 1973 ging laut dem WWF der Lebensraum wegen der Abholzung des Waldes um 40 Prozent zurück. Heute gibt es sie nur noch auf Sumatra und Borneo – insgesamt noch ungefähr 70'000 Exemplare.
Grund für die Feuer ist die grosse Trockenheit in Indonesien. Während der Amazonas-Regenwald vor allem wegen der hohen Fleischnachfrage gerodet wird, steckt in Indonesien die Palmölproduktion dahinter.
Das Ende der Waldbrände wird erst im Oktober erwartet. Dann soll die Regenzeit einsetzen.