Mexikaner feiern den farbenfrohen Tag der Toten
Die Mexikaner feiern den Tag der Toten. Mit bunt geschmückten Hausaltären und orangefarbenen Blumen gedenken die Menschen Anfang November der Verstorbenen.
Der Legende zufolge kehren die Seelen der Toten am «Día de Muertos» aus dem Jenseits zurück, um ihre Familien und Freunde zu besuchen. Zu den katholischen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen werden die Friedhöfe mit Kerzen beleuchtet, Menschen verbringen die Nacht am Grab ihrer verstorbenen Angehörigen.
Besonders in indigenen Gemeinden des lateinamerikanischen Landes wie etwa in den Bundesstaaten Oaxaca und Michoacán wird der Tag des Todes als privates und gemeinschaftliches Fest mit grosser Sorgfalt vorbereitet. 2008 nahm die Unesco diese Verschmelzung von christlichen und indigenen Traditionen in die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes auf.
Farbe, Blumen, Kerzen und Schädel
Auf den Hausaltären werden Fotos der Verstorbenen und ihre Lieblingsspeisen platziert. Verziertes Papier («papel picado»), Cempasúchil-Blumen, Zuckerschädel, Kerzen und Getränke gehören ebenfalls zu den Opfergaben. In Museen und auf Plätzen werden zudem grosse Altäre aufgebaut.
Bei der modernen Variante des Festes sind auch Kostüme und Make-up sehr beliebt. Die Menschen lassen sich als Totenköpfe oder mit floralen Mustern schminken. Die grosse Parade mit Umzugswagen, tanzenden Skeletten und Verkleideten steht am kommenden Samstag in der Hauptstadt Mexiko-Stadt an.
Die Parade ist jedoch relativ neu: Sie ist einem Umzug aus dem James-Bond-Film «Spectre» aus dem Jahr 2015, dessen Anfangssuquenzen in Mexiko-Stadt gedreht wurden, nachempfunden. In dem Fall spiegelte ein Film also nicht eine bestehende Tradition wider, sondern erschuf sie erst.