Mindestens elf Tote bei Überschwemmungen in Jordanien

Erneut suchten schwere Umwetter das arabische Land Jordanien heim. Seit gestern Abend forderten sie vier weitere Todesopfer.

Mitglieder des jordanischen Zivilschutzes an einer Strasse, die durch die Überschwemmungen zerstört wurde. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach neuesten Zahlen starben bei den Überschwemmungen in Jordanien elf Menschen.
  • Rettungskräfte benutzen gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber, um Vermisste zu finden.

Bei schweren Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen in Jordanien sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sei auch ein Rettungshelfer, sagte ein Sprecher des Zivilschutzes am Samstag im Fernsehen. Am Freitagabend hatte die Regierung noch von sieben Toten gesprochen. Die Rettungskräfte suchen zudem noch nach zwei Mädchen, die in Madaba südwestlich der Hauptstadt Amman vermisst werden.

Betroffen von den Unwettern war vor allem der Süden des Landes. Fünf Tote gab es in Madaba, drei Menschen starben in Dabaa südlich von Amman. Mehr als 3700 Touristen mussten aus der weltberühmten antiken Felsenstadt Petra in Sicherheit gebracht werden. Fernsehberichten zufolge stieg das Wasser in Petra und in der Wüste Wadi Mussa in einigen Gebieten drei bis vier Meter hoch.

Die Rettungskräfte setzten demnach Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge ein, um Menschen aus den Wassermassen zu retten und nach Vermissten zu suchen. Die Behörden riefen Anwohner neben Flüssen, Brücken und Tunneln auf, sich vorsorglich in Sicherheit zu bringen.

Zweites Unwetter in kurzer Zeit

Nach heftigen Regenfällen in Dabaa wurde die Autobahn, die durch die Wüste in den Süden des Landes führt, in beide Richtungen gesperrt. Das Bildungsministerium ordnete für Samstag die Schliessung aller Schulen an.

Erst vor etwa zwei Wochen waren bei schweren Unwettern im Westen Jordaniens 21 Menschen ums Leben gekommen – darunter zahlreiche Schüler, die auf der Rückfahrt von einem Ausflug in die Urlauberregion am Toten Meer gewesen waren. Die Wassermassen rissen ihren Schulbus sowie mehrere Spaziergänger mit sich. Nach der Katastrophe waren der Bildungs- und der Tourismusminister zurückgetreten.