Minen-Todeszahl sinkt stark
Kolumbien feiert einen grossen Erfolg im Friedensprozess. Wie Behörden mitteilen, ist die Anzahl an Minenopfern so tief wie seit 1990 nicht mehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Im vergangenen Jahr kamen in Kolumbien 39 Menschen durch Antipersonen-Minen ums Leben.
- Damit erreichte das südamerikanische Land einen Tiefstwert, der seit fast 20 Jahren nicht mehr erreicht wurde.
Im Zuge des historischen Friedensprozesses ist in Kolumbien 2017 die Zahl der durch Antipersonen-Minen getöteten Menschen mit 39 Opfern auf den niedrigsten Stand seit 1990 gesunken. Wie die Behörden am Freitag mitteilten wurden allein 2006 noch über 1200 Personen durch Tretminen getötet, mit denen Guerillagruppen und rechte Paramilitärs ihre Gebiete zu schützen versuchten. Durch das Vergraben der Minen sollte der Feind an einem Vorrücken gehindert werden. Nach dem Friedensabkommen mit der Farc-Guerilla sollen Schritt für Schritt die Minen in früheren Konfliktgebieten geborgen werden. Bisher gelten 587 Gemeinden als minenfrei, 292 fehlen noch.
Seit 1990 (23 Minen-Tote) starben insgesamt 11'618 Menschen durch die Antipersonen-Minen, oft unschuldige Menschen, die in Konfliktgebieten lebten, auf vergrabene Minen traten und zerfetzt wurden. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos erhielt 2016 den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz. Allerdings gibt es noch keinen Frieden mit der kleineren ELN-Guerilla - und in früheren Farc-Gebieten versuchen nach der Waffenabgabe der Guerilleros andere Banden dort Fuss zu fassen, vor allem um den Kokaanbau zur Gewinnung von Kokain zu kontrollieren. Im kolumbianischen Konflikt starben seit 1964 über 220'000 Menschen, über sechs Millionen Menschen wurden vertrieben. Die Farc hat sich verpflichtet, dass Ex-Kämpfer beim Aufspüren von Minen mithelfen.