Mosambik wählt: Neuer Präsident soll Armut und Terrorismus bekämpfen

Die Wähler in Mosambik sollen über ihr neues Staatsoberhaupt entscheiden. Die Einwohner erhoffen sich ein Ende von Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption.

Anhänger der Oppositionspartei Renamo während einer Wahlkundgebung in Maputo. Foto: Ferhat Momade/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Inmitten einer schweren Dürre-Krise und unter anhaltendem islamistischem Terror haben die Menschen in Mosambik ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Amtsinhaber Filipe Nyusi tritt nach zwei fünfjährigen Amtszeiten ab. Als Spitzenkandidat für seine Nachfolge gilt Daniel Chapo von der Regierungspartei Frelimo.

Dem Kandidaten der grössten Oppositionspartei Renamo, Ossufo Momade, sowie Lutero Simango von der Demokratischen Bewegung Mosambiks und dem unabhängig kandidierenden Venacio Mondlane werden nur geringe Chancen eingeräumt. Ergebnisse sollen am Samstag bekanntgegeben werden.

Chapo ist ein relativer Neuling in der politischen Arena. Der 47-Jährige trat 2011 als Landrat in die Politik ein und wurde 2019 zum Gouverneur der südlichen Provinz Inhambane gewählt, bevor er diesen Mai zum Generalsekretär Frelimos aufstieg.

Kurz nach Abgabe seiner Stimme in einem Wahlbüro in seiner Heimatprovinz Inhambane versprach Chapo, er werde mit gutem Beispiel vorangehen, falls er als Wahlsieger hervortrete. Er werde sicherstellen, dass «der Weg nach vorn der richtige ist», so Chapo.

Parlamentarische Machtverteilung im Blickpunkt

In dem Land mit 35 Millionen Einwohnern wird zugleich über die Verteilung der Sitze im Parlament abgestimmt. Es wird erwartet, dass Frelimo, die das verarmte Land im Südosten Afrikas seit 49 Jahren regiert, erneut die absolute Mehrheit der 250 Sitze gewinnt.

Die Einwohner der ehemaligen portugiesischen Kolonie erhoffen sich vor allem ein Ende von Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption. Mosambiks Wirtschaft leidet noch immer unter den Folgen eines massiven Korruptionsskandals um versteckt aufgenommene Grosskredite, der das Land in eine schwere Wirtschaftskrise stürzte.

Zusätzlich sind nach UN-Angaben aktuell 1,8 Millionen Einwohner aufgrund einer schweren Dürre von akuter Nahrungsmittelknappheit betroffen. Der grösste Wunsch der Wähler dürfte aber ein Ende der Gewalt in der seit 2017 von islamistischen Extremisten heimgesuchten gasreichen Provinz Cabo Delgado im Norden des Landes sein.