Myanmar nimmt zwei Reuter-Journalisten fest
Die Regierung von Myanmar hat zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters festgenommen. Die beiden einheimischen Mitarbeiter hätten sich mit Polizisten getroffen und von ihnen Dokumente mit Bezug zum Bundesstaat Rakhine erhalten, wie das Informationsministerium des Landes am Mittwoch mitteilte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Regierung von Myanmar hat zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters festgenommen.
- «Wir sind zutiefst besorgt über die hochgradig irregulären Festnahmen von zwei Reuters-Reportern», teilte die Botschaft mit.
- Das Gesetz zu Staatsgeheimnissen, nach dem die Journalisten belangt werden, stammt noch aus Myanmars Kolonialzeit.
Das Militär von Myanmar war dort
gewaltsam gegen die muslimische Minderheit der Rohingya vorgegangen. Die beiden
Polizisten seien ebenfalls festgenommen worden.
Beide Männer wurden nach Angaben von
Kollegen am Dienstag in Rangun, der ehemaligen Hauptstadt des südostasiatischen
Staates, auf Anordnung des Militärs festgesetzt. In Myanmar ist das Militär
auch nach dem Ende der jahrzehntelangen Diktatur noch an der Regierung
beteiligt.
Die US-Botschaft in Myanmar zeigte sich
alarmiert. «Wir sind zutiefst besorgt über die hochgradig irregulären
Festnahmen von zwei Reuters-Reportern, nachdem sie eingeladen worden waren,
in Rangun Polizeibeamte zu treffen», teilte die Botschaft auf ihrer
Website mit. «Damit eine Demokratie gedeihen kann, müssen Journalisten in der
Lage sein, frei ihrer Arbeit nachzugehen.»
Das Gesetz zu Staatsgeheimnissen, nach
dem die Journalisten belangt werden, stammt noch aus Myanmars Kolonialzeit. Es
sieht eine Höchststrafe von 14 Jahren Gefängnis vor.