Nach Lukaschenkos Vereidigung: Opposition ruft zu Protesten auf
Vor wenigen Tagen war die Amtseinführung des umstrittenen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Belarus. Die Opposition ruft nun zu neuen Protesten auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor wenigen Tagen war die Amtseinführung von Alexander Lukaschenko.
- Die Wahl von Belarus' Staatschef ist umstritten.
- Die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja ruft zu Protesten auf.
Wenige Tage nach der Amtseinführung des umstrittenen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Belarus (Weissrussland) hat die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja die Menschen zu neuen Protesten aufgerufen.
«Gemeinsam können wir unser Ziel erreichen: ehrliche Neuwahlen. Und als Ergebnis wird es dann eine offizielle, rechtmässige Vereidigung geben«, sagte sie in einem Video am Freitag. Die Opposition plant am Wochenende neue Massenproteste, bei der Tichanowskaja symbolisch bei einer »Amtseinführung des Volkes« zur Präsidentin ernannt werden soll. Bei der Aktion werden Hunderttausende Menschen erwartet.
Lukaschenko hatte sich bei der von massiven Manipulationen überschatteten Wahl im August mit mehr als 80 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen - nach 26 Jahren an der Macht. Am Mittwoch wurde der als «letzter Diktator Europas» bezeichnete Politiker dann ohne vorherige Ankündigung zum sechsten Mal in dem Amt vereidigt. Daraufhin nahmen die Proteste wieder an Fahrt auf. Die Sicherheitskräfte griffen dabei ungewöhnlich hart durch; Hunderte wurden festgenommen.
Seit der Abstimmung im August folgten jeden Sonntag Hunderttausende dem Aufruf der Opposition. In der Hauptstadt Minsk ist um 13.00 Uhr MESZ eine Grossdemonstration geplant, bei der eine Neuwahl und die Freilassung politischer Gefangener gefordert werden. Zudem wollen die Menschen eine sichere Rückkehr von Tichanowskaja erreichen, die nach der Wahl von den Behörden zur Ausreise in das EU-Land Litauen gedrängt worden war.