Neuseelands pummelige Papageien sind zurück auf dem Festland

Die pummeligen und flugunfähigen Kakapos sind in Neuseeland stark bedroht. Die Rückkehr der Papageien auf das Festland gilt daher als Meilenstein.

Bisher konnten Kakapos nur auf einigen raubtierfreien Inseln vor der Küste überleben. - Jake Osborne/Department of Conservation/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die pummeligen und flugunfähigen Kakapos kehren auf Neuseelands Festland zurück.
  • Die Papageien gelten in ihrem Heimatland als stark bedroht.

Einer der aussergewöhnlichsten Vögel Neuseelands ist erstmals seit 40 Jahren auf das Festland zurückgekehrt: Vier männliche Kakapos seien am Mittwoch von der Insel Codfish Island in die Waikato-Region gebracht worden. Dies teilte das Department of Conservation (DOC) mit.

Die pummeligen und weltweit einzigen flugunfähigen und nachtaktiven Papageien seien «eine der ikonischsten und seltensten Arten» des Landes. Dies schrieb die Naturschutz-Behörde. Ratten, Marder, Katzen und andere Tiere, die Siedler eingeschleppt haben, hatten sie an den Rand des Aussterbens gebracht.

1995 seien nur noch 51 Kakapos (wissenschaftlich: Strigops habroptila) gezählt worden, sagte DOC-Expertin Deidre Vercoe. Aber jahrzehntelange Bemühungen der Behörde in Zusammenarbeit mit den Maori hätten sich ausgezahlt: Seit 2016 habe sich der Bestand verdoppelt, bis 2022 sei er sogar auf 252 Exemplare angewachsen.

«Grosser Erfolg»

«Bisher konnten Kakapos nur auf einigen raubtierfreien Inseln vor der Küste überleben. Daher ist es für alle Beteiligten ein grosser Erfolg, dass sie jetzt auf das Festland zurückkehren», sagte Vercoe.

Der Kakapo sei der «grösste, fetteste und flugunfähigste Papagei der Welt», schrieb der britische Zoologe Mark Carwardine einmal. Und fügte hinzu: «Er ist so anhänglich wie ein Hund und so verspielt wie ein Kätzchen. Und er kann sich mit Luft aufblasen, um die Grösse und Form eines Fussballs anzunehmen.»

Ein Kakapo füttert seinen Nachwuchs. - dpa

Da es in Neuseeland früher keine Säugetiere gab, mussten sich die Vögel auch nicht auf diese Feinde einstellen: Sie leben auf dem Waldboden, legen dort ihre Eier, können nicht fliegen – und haben keinerlei Verteidigungsstrategien entwickelt. Der Name setzt sich aus den Maori-Wörtern «kaka» (Papagei) und «po» (Nacht) zusammen.

Nun müssen die Tierschützer herausfinden, ob die Papageien nach ihrer Umsiedlung auch in einem umzäunten Schutzgebiet gut gedeihen können.