Nicaragua: Sechs Tote bei Ausschreitungen
Bei gewalttätigen Ausschreitungen in Nicaragua sind nach Angaben von Menschenrechtlern mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Nicaragua ist ein neuer Vermittlungsversuch der Kirche gescheitert.
- Bei neuen gewaltsamen Protesten gegen die Regierung sind sechs Menschen gestorben.
- Seit zwei Monaten kommt das Land nicht zur Ruhe.
Bei den erneuten Ausschreitungen kamen sechs Menschen ums Leben, 34 weitere in der Stadt Masaya sind verletzt worden. Das teilte der Direktor der Menschenrechtsvereinigung des lateinamerikanischen Landes, Alvaro Leiva, am Dienstag mit. Polzisten und paramilitärische Einheiten hätten die Stadt rund 25 Kilometer von der Hauptstadt Managua entfernt eingenommen und ein Massaker angerichtet. Dutzende weitere Verletzte habe es in Ticuantepe, einem Stadtteil Managuas, gegeben.
Bei dem Einsatz in Masaya waren nach Angaben der Menschenrechtsorganisation auch 20 Frauen festgenommen worden. Die Bewohner der Stadt protestierten gegen die Regierung des autoritären Präsidenten Daniel Ortega. Seit rund zwei Monaten kommt das Land nicht zur Ruhe. Ein Friedensdialog in der vergangenen Woche blieb ohne Erfolg.
Die Demonstrationen hatten sich Mitte April an einer geplanten Sozialreform entzündet. Ortega nahm diese zwar zurück, seither protestieren Studenten, Unternehmer und Bauern aber für einen Rücktritt des Präsidenten und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo.