Nordkorea bestätigt seinen jüngsten Raketentest
Nordkorea hat den jüngsten Raketentest des Landes bestätigt. Es handle sich um ein «neu entwickeltes, grosskalibriges» Raketensystem.
Das Wichtigste in Kürze
- Nordkorea bestätigt die Raketentests vom Mittwoch.
- Kim Jong Un habe den Test persönlich beaufsichtigt.
- Der UN-Sicherheitsrat befasst sich am Donnerstag mit den Waffentests.
Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA sprach am Donnerstag (Ortszeit) vom Test eines «neu entwickelten, grosskalibrigen» Raketensystems. Machthaber Kim Jong Un habe den Test persönlich beaufsichtigt.
Über die Raketentests hatten am Mittwoch die südkoreanischen Streitkräfte berichtet. Es hiess: Nordkorea habe von seiner Ostküste aus zwei ballistische Raketen abgefeuert. Die Geschosse seien rund 250 Kilometer weit geflogen und ins Ostmeer gestürzt.
Der Raketentest wurde international scharf kritisiert. Mehrere UN-Resolutionen verbieten Pjöngjang den Test ballistischer Raketen.
UN-Sicherheitsrat befasst sich mit Tests
Der UN-Sicherheitsrat will sich am Donnerstag auf Antrag Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens mit dem Raketentest befassen. Das sagten Diplomaten in New York. Das Thema wurde auf die Agenda einer Sitzung gesetzt, die hinter verschlossenen Türen stattfinden wird. Berlin, Paris und London kritisieren eine «Verletzung» von UN-Resolutionen durch Pjöngjang.
Der Test vom Mittwoch erfolgte weniger als eine Woche, nachdem Nordkorea zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert hatte. Pjöngjang hatte vergangene Woche von einer «Warnung» an Südkorea angesichts der geplanten gemeinsamen Militärmanöver von Seoul mit den USA gesprochen.
Kim provoziert vor Militärübung
Die Streitkräfte Südkoreas und der Vereinigten Staaten wollen im August gemeinsame Übungen abhalten. Die jährlichen Militärmanöver der beiden Verbündeten sorgen in Nordkorea regelmässig für wütende Reaktionen. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums bekräftigte am Mittwoch, die Manöver würden wie vorgesehen abgehalten. Es gebe keine Anpassung oder Änderung der Pläne.
Derweil überquerte ein Nordkoreaner die stark gesicherte Grenze zum Süden. Der Mann habe die Demarkationslinie in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden Staaten überschritten. Dabei sei er von südkoreanischen Soldaten aufgegriffen worden, erklärte der Generalstab in Seoul am Donnerstag.
Angaben zur Identität des Mannes und den Gründen seines Grenzübertritts wurden zunächst nicht gemacht. Südkoreanischen Regierungsangaben zufolge sind mehr als 30.000 Nordkoreaner seit der Trennung beider Staaten vor mehr als 65 Jahren in den Süden geflohen.