Pakistanische Islamisten setzen Marsch auf Islamabad fort

In Pakistan marschieren trotz Warnungen nach wie vor Tausende Anhänger der islamistischen Partei TLP in einem Protestmarsch nach Islamabad.

Anhänger der Tehreek-e Labbaik Pakistan (TLP) beim Protestmarsch. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Menschen marschieren auf die pakistanische Hauptstadt Islamabad zu.
  • Die Protestierenden sind Anhänger einer islamistischen Partei in Pakistan.

In Pakistan marschieren Anhänger einer islamistischen Partei trotz aller Warnungen der Regierung weiter auf die Hauptstadt Islamabad zu. Sie fordern die Ausweisung des französischen Botschafters wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Frankreich im vergangenen Jahr.

Bereits mehr als 100 Kilometer zurückgelegt

Paramilitärische Kräfte hätten Polizeibefugnisse in der gesamten Provinz Punjab erhalten, um den Protest aufzuhalten. Dies sagte Innenminister Sheikh Rashid Ahmed am Freitag. Am Mittwoch hatte er erklärt, man wolle hart gegen die Gruppierung durchgreifen.

Tausende Anhänger der Tehreek-e Labbaik Pakistan (TLP) haben seit dem Beginn ihres Marsches mehr als 100 Kilometer zurückgelegt. Sie starteten in der Stadt Lahore und sind zu Fuss oder mit Autos, Bussen und Motorrädern unterwegs. Zuletzt befanden sie sich in der Stadt Gujranwala.

Menschen spielen auf einer wegen den Protesten gesperrten Strasse Cricket. - keystone

Die Demonstranten haben auf ihrem Marsch von der Polizei geschaffene Hindernisse überwunden und auch Beschuss mit Tränengas getrotzt. Sie sind immer wieder gewaltsam mit Sicherheitskräften zusammengestossen. In den vergangenen sieben Tagen sind mindestens sieben Polizisten dabei ums Leben gekommen. Auch zahlreiche Demonstranten sind verletzt worden.

Die mittlerweile verbotene TLP ruft in Pakistan immer wieder zu Massenprotesten auf, die oft ganze Städte oder Hauptverkehrsadern lahmlegen. Sie setzt damit die Regierung für ihre Anliegen unter Druck. Die Partei wurde 2017 mit ihrem Eintreten für Gesetze bekannt. Diese sehen eine Todesstrafe für jene vor, die der Beleidigung des Islams oder des Propheten Mohammed schuldig gesprochen wurden.