Palästinenser verurteilen Kürzung von US Hilfen für Kliniken
Erst kürzen die USA Gelder für ein palästinensisches Hilfswerk. Dann wird dieses von Jerusalem verboten. Jetzt folgen weitere Abstriche für Spitäler.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum dritten Mal in einer Woche gibt es Bad News für Israel-Palästinenser.
- Die USA schrauben den Geldzufluss für Spitäler weiter zu.
- «So stiftet man keinen Frieden», protestieren einige.
Die Palästinenserführung hat die Kürzung von millionenschweren US-Finanzhilfen für sechs Krankenhäuser in Ost-Jerusalem verurteilt. «Das ist keine Formel, um Frieden zu schaffen, das ist eine völlig unmenschliche und unmoralische Handlung», sagte ein Sprecher von Ministerpräsident Rami Hamdallah am Samstagabend in Ramallah. Die Entscheidung werde «sehr zerstörerische Auswirkungen» auf das Leben der Palästinenser haben.
Die USA haben Berichten zufolge zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen Finanzhilfen für die Palästinenser gekürzt. Nach Direkthilfen zum wirtschaftlichen Aufbau und den Geldern für das UN-Hilfswerk UNRWA seien nun auch Zuwendungen in Höhe von 25 Millionen Dollar (rund 25 Millionen Franken) für sechs Krankenhäuser in Ost-Jerusalem gekappt worden, berichteten die Stationen des öffentlich-rechtlichen US-Radiosenders NPR unter Berufung auf das US-Aussenministerium. Die Krankenhäuser behandeln unter anderem Patienten aus dem Gazastreifen, wo die medizinische Versorgung unterentwickelt ist.
Die Lücke schliessen
Hamdallah rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Finanzierungslücke zu schliessen.
Die US-Regierung bekommt für ihre Nahost-Politik grossen Beifall von der israelischen Regierung, jedoch viel Kritik seitens der Palästinenser. Seit der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels erkennen die Palästinenser die USA nicht mehr als neutralen Vermittler in dem Konflikt an. US-Präsident Donald Trump will nach Angaben seiner UN-Botschafterin Nikki Haley dennoch in Kürze einen Friedensplan für den Nahen Osten vorstellen.