Perus Übergangspräsident verspricht nach Massaker sichere Wahlen
Der Übergangspräsident Perus garantiert sichere Wahlen. Vor Kurzem kam es zu einem Massaker mit 16 Toten, die Täter riefen zum Boykott der Wahl auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor Kurzem kam es zu einem Massaker mit mehreren Toten.
- Die Täter riefen zum Boykott der Wahlen am 6. Juni auf.
- Der Übergangspräsident garantiert aber sichere Wahlen, danke Militär und Polizei.
Nach einem Massaker mit 16 Toten in Zentralperu hat der Übergangsstaatschef des südamerikanischen Landes die Sicherheit der Präsidentenwahl in eineinhalb Wochen garantiert. «Die Wahl am 6. Juni wird ohne Probleme stattfinden», sagte Francisco Sagasti am Donnerstag nach einem Treffen mit ranghohen Militärs nahe dem Tatort. «Polizei und Streitkräfte werden die Wahllokale beschützen. Ich rufe alle dazu auf, wählen zu gehen.»
Am Montag hatten mutmassliche Kämpfer der Guerilla-Organisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) in einer Bar im Dorf San Miguel del Ene 16 Menschen getötet, darunter auch Frauen und Kinder.
Täter riefen zu Boykott der Wahl auf
In einem am Tatort zurückgelassenen Bekennerschreiben riefen die Täter zu einem Boykott der Präsidentenwahl am 6. Juni auf. Bei der Stichwahl tritt die Rechtspopulistin Keiko Fujimori gegen den Sozialisten Pedro Castillo an.
Die Tat ereignete sich in den Tälern der Flüsse Apurímac, Ene und Mantaro (Vraem). In dem Gebiet ist der Leuchtende Pfad sehr aktiv, der Staat hingegen kaum präsent. Die Region ist ein wichtiges Anbaugebiet für die Koka-Pflanze. Bei Auseinandersetzungen zwischen dem Leuchtenden Pfad und staatlichen Sicherheitskräften waren zwischen 1980 und 2000 fast 70 000 Menschen gestorben. Die verbliebenen Einheiten der Guerilla sind heute vor allem in den Drogenhandel verwickelt.