Polizei stoppt Kurden-Demo in Köln
Nach knapp fünf Stunden ist Schluss. Die Polizei beendet eine Kurden-Grossdemo in Köln mit mehr als 20'000 Teilnehmern vorzeitig. Grund: Trotz mehreren Aufrufe werden überall im Protestzug verbotene PKK-Fahnen und Öcalan-Bilder geschwenkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Knapp fünf Stunden lang demonstrierten Kurden in Köln.
- Dann stoppte die Polizei die Demonstration.
- Grund dafür waren die verbotenen Fahnen der kurdischen Arbeiterpartei PKK und Öcalan-Bilder.
Die Kölner Polizei hat eine kurdische Grossdemonstration mit einem Protestzug am Samstag nach knapp fünf Stunden vorzeitig gestoppt und die Versammlung mit mehr als 20’000 Teilnehmern aufgelöst. Trotz mehrfacher Aufforderung seien in massiver Weise weiter verbotene Öcalan-Fahnen geschwenkt worden, begründete die Polizei ihre Entscheidung. Das Zeigen von Symbolen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und ihrem inhaftierten Anführer Abdullah Öcalan ist auch in Deutschland untersagt und strafbar.
Nach eklatanten Verstössen gegen Auflagen und Versammlungsrecht habe man die Demo beendet, sagte eine Sprecherin. Es sei kistenweise verbotenes Material sichergestellt worden. Zwei Teilnehmer, die vom Strassenrand aus immer wieder für Fahnen-Nachschub sorgten, wurden in Gewahrsam genommen. Mehr als 2'000 Polizeibeamte auch aus Hessen und Niedersachsen waren im Einsatz, weil «erhebliches Konfliktpotenzial» drohte.
Die Kurden waren aus dem ganzen Bundesgebiet gekommen, um gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien zu protestieren. Sie folgten damit einem Aufruf des kurdischen Dachverbands Nav-Dem, der laut Bundesverfassungsschutz der PKK nahesteht.
Auch in Zürich gingen Kurden auf die Strasse. Für die Polizei war ein Eingreifen nicht nötig (Nau berichtete).