Rohingyas in Myanmar: Gewalt laut USA vom Militär geplant
Die Gewalt gegen die muslimische Rohingya-Minderheit in Myanmar ist nach US-Ermittlungen vom Militär planmässig und koordiniert verübt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vereinigten Staaten erheben schwere Vorwürfe gegen das Militär in Myanmar.
- Dabei geht es um die Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya.
- Der Einsatz sei sorgfältig geplant und koordiniert gewesen.
«Die Untersuchung zeigt, dass die jüngsten Gewaltakte im nördlichen Staat Rakhine extrem, umfangreich und weit verbreitet waren», heisst es in einem Bericht des US-Aussenministeriums. Die Gewalt gegen Rohingyas soll vom Militär geplant gewesen sein. Das Vorgehen habe darauf abgezielt, die Bevölkerung zu terrorisieren und zu vertreiben.
«Umfang und Ausmass der Militäroperation lassen darauf schliessen, dass sie sorgfältig geplant und koordiniert war», heisst es weiter. Regierungsvertreter bewerten die Gewaltkampagne aber nicht als Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
US-Hilfe wird fast verdoppelt
Grundlage des Berichts waren mehr als tausend Interviews mit Frauen und Männern der Rohingyas in Flüchtlingslagern im benachbarten Bangladesch. Dorthin waren rund 700'000 von ihnen geflohen.
Nikki Haley, US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, kündigte an, dass die US-Hilfe für die Rohingyas in Mayanmar und Bangladesch auf 389 Millionen Dollar fast verdoppelt werde. Sie erneuerte zudem die Forderung an die Regierung Myanmars, mehr zu tun, um die Verantwortlichen für die Vertreibungen zu bestrafen und die Gewalt gegen Rohingyas zu beenden. Ausserdem müsse der Zugang für Journalisten und für humanitäre Hilfe gewährleistet sein.