Russland liefert weitere Kampfhelikopter an Militärjunta in Mali
Russland unterstützt Mali im Kampf gegen islamistische Rebellen mit Kampfhelikoptern. Auch andere Ausrüstung wurde eingeflogen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Mali hat im Jahr 2012 eine islamistische Aufstandsbewegung begonnen.
- Russland unterstützt das Militär unter anderem mit Waffen.
Russland hat weitere Kampfhubschrauber an das von einer Militärjunta regierte Mali geliefert. Der malische Verteidigungsminister Sadio Camara nahm die beiden Helikopter am Mittwochabend auf einer Militärbasis am Flughafen der Hauptstadt Bamako in Empfang, wie ein AFP-Reporter berichtete.
Die Hubschrauber sollen im Kampf gegen die islamistischen Aufständischen eingesetzt werden. Von einem russischen Frachtflugzeug wurden zudem Lastwagen, Radargeräte und andere Ausrüstung angeliefert.
Es handelte sich nicht um die erste Lieferung russischer Kampfhubschrauber an die malische Militärjunta: Seit dem Putsch von 2020 hatte Russland bereits mindestens vier solcher Helikopter sowie andere Waffen geliefert.
Rechtsextreme Wagner-Gruppe im Einsatz
Moskau hilft der Militärregierung des westafrikanischen Landes zudem mit der Entsendung sogenannter Militärinstruktoren. Dabei soll es sich nach französischen Angaben jedoch um Mitglieder der berüchtigten privaten Söldnergruppe Wagner handeln.
Die Gruppe Wagner wird von Experten als Russlands «Schattenarmee» bezeichnet und auch mit Einsätzen in Konfliktstaaten wie Syrien, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik in Verbindung gebracht.
Britischen Regierungsangaben zufolge sollen Söldner der Gruppe auch während des am 24. Februar begonnenen russischen Angriffsangriffs gegen die Ukraine zu Kampfeinsätzen in den Osten des Landes entsandt worden sein. Moskau bestreitet jede Verbindung zur Gruppe Wagner.
Islamistische Aufstandsbewegung in Mali
In Mali hatte im Jahr 2012 eine islamistische Aufstandsbewegung begonnen, die sich dann auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausweitete. In dem Konflikt wurden bereits mehrere tausend Soldaten und Zivilisten getötet sowie zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Die Militärregierung in Mali will erst in einigen Jahren wieder Wahlen abhalten.
Die frühere Kolonialmacht Frankreich hatte im Februar das Ende ihres bereits seit neun Jahren dauernden Militäreinsatzes in Mali beschlossen. Dies heizte auch die Diskussionen über die dortigen Bundeswehr-Einsätze neu an. Die Bundeswehr ist in Mali derzeit mit bis zu 1700 Soldaten an der EU-Ausbildungsmission EUTM und an der UN-Mission Minusma beteiligt.