Schicksal von 100 vermissten Flüchtlingen unklar
Es bleibt weiterhin unklar, was mit den 100 Flüchtlingen geschehen ist, die vor der libyschen Küste gekentert sind. Es wird vermutet, dass sie ertrunken sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Am vergangenen Freitag ist vor der libyschen Küste ein Boot mit Flüchtlingen gekentert.
- Immer noch ist unklar, was mit den rund 100 vermissten Personen passiert ist.
- 16 Migranten konnten gerettet werden. Drei Kleinkindern wurden tot geborgen.
Das Schicksal von rund 100 im Mittelmeer vermissten Flüchtlingen bleibt weiterhin unklar. Es wird befürchtet, dass sie nach dem Kentern eines Bootes vor der libyschen Küste alle ertrunken sind. Nach Angaben der Küstenwache des Landes waren auf einem alten und völlig überfüllten Holzboot rund 120 bis 125 Menschen vor allem aus Afrika unterwegs. Ein Überlebender habe berichtet, dass der Motor des Bootes in Brand geraten und daraufhin Panik ausgebrochen sei.
16 Menschen konnten der Küstenwache zufolge gerettet werden. Ausserdem seien die Leichen von drei Kleinkindern geborgen und an Land gebracht worden, hiess es weiter. Weitere Opfer konnten demnach zunächst nicht gerettet werden, weil keine ausreichend grossen Boote zur Verfügung standen. Unter den Vermissten sollen weitere Kinder sein.
Libyens Küstenwache fing nach eigenen Angaben zugleich erneut Hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer ab. Bei mehreren Operationen seien mehr als 450 aufgenommen worden, teilte die Küstenwache am Samstag mit. Bereits am Freitagabend hatte sie erklärt, 345 Menschen an Bord von drei Booten abgefangen zu haben.
Libyen hat sich zum wichtigsten Transitland für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa entwickelt. In dem nordafrikanischen Staat herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkriegschaos.