Sieben Frauenrechtsaktivisten in Saudi-Arabien festgenommen
In Saudi-Arabien sind sieben Frauenrechtsaktivisten festgenommen worden. Ein Sprecher der Sicherheitsbehörden sagte der amtlichen Nachrichtenagentur Spa, den Festgenommenen werden verdächtige Kontakte zu ausländischen Akteuren vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi Arabien liess 7 Frauenrechtlerinnen und -rechtler festnehmen.
- Diese hätten versucht, die Sicherheit des Landes zu gefährden.
- Am 24. Juni soll in Saudi Arabien das Fahrverbot für Frauen fallen.
Die saudiarabischen Behörden teilten am Samstag mit, die Festnahmen beträfen «sieben Personen, die versucht haben, die Sicherheit und Stabilität des Königreichs zu gefährden (...) und die nationale Einheit zu untergraben». Zu ihrer Identität wurden keine Angaben gemacht. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) erklärte, es handele sich um Frauenrechtler, die Festnahmen seien seit Dienstag erfolgt.
Loudschain al-Hathloul, Asisa al-Jussef und Eman al-Nafdschan
Laut HRW wurden unter anderem die drei Frauen Loudschain al-Hathloul, Asisa al-Jussef und Eman al-Nafdschan festgenommen, die für ihren Kampf gegen das in Saudi-Arabien geltende Autofahrverbot für Frauen sowie gegen die Bevormundung von Frauen durch männliche Verwandte bekannt sind. Die saudiarabische Zeitung «Al-Dschasirah» titelte am Samstag in Anspielung auf die Festnahmen: «Euer Verrat ist gescheitert.» In dem Beitrag wurden al-Hathloul und al-Jussef namentlich genannt.
Fahrverbot für Frauen fällt am 24. Juni
Saudi-Arabien ist das einzige Land der Welt, in dem Frauen das Steuern eines Autos verboten ist. Im September 2017 kündigte die Führung des erzkonservativen Königreichs allerdings an, das Fahrverbot für Frauen am 24. Juni aufzuheben. Von einer Gleichberechtigung der Geschlechter ist das Land jedoch noch weit entfernt: So benötigen Frauen für Reisen, ein Studium oder die Ausübung bestimmter Berufe die Zustimmung ihres Vaters, Bruders, Mannes oder gar Sohnes.