Simbabwe regelt Nachfolge

Bis zuletzt hat Robert Mugabe sich an die Macht geklammert. Doch ein Militärputsch leitete seinen Niedergang ein. Simbabwe steht vor einem Neuanfang. «Das Krokodil» steht bereit.

Der ehemalige Vizepräsident Emmerson Mnangagwa (75) will wieder zurück nach Harare kommen. - Keystone

Oppositionsführer Morgan Tsvangirai forderte unterdessen, schnellstmöglich freie und faire Wahlen abzuhalten, um aus Simbabwe wieder eine erfolgreiche Demokratie zu machen. Ob die Opposition an der Übergangsregierung bis zur Wahl im nächsten Jahr beteiligt werden soll, blieb zunächst unklar. Auch die US-Regierung forderte, freie und faire Wahlen zu organisieren.

Bislang ist noch unklar, ob Mugabe in Simbabwe verbleiben wird und ob ihm möglicherweise von der Militärführung Straffreiheit zugesichert wurde. Zunächst unklar blieb auch, wie schnell und wie stark sich das Militär nach der Bildung einer Übergangsregierung wieder aus der Politik zurückziehen würde.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach fast vier Jahrzehnten an der Macht hat Präsident Robert Mugabe (93) am Dienstag seinen Rücktritt erklärt.
  • Nun regelt Simbabwe die Nachfolge des Langzeitpräsidenten.
  • Bis zu den erwarteten Wahlen im kommenden Jahr könnte Emmerson Mnangagwa (75) zunächst regieren.

Nach dem Rücktritt von Robert Mugabe beginnt in Simbabwe die Regelung der Nachfolge des 93-jährigen Langzeitpräsidenten. Es wird damit gerechnet, dass der frühere Vizepräsident Emmerson Mnangagwa (75) bis zu geplanten Wahlen im nächsten Jahr zunächst geschäftsführend amtieren wird. In der Nacht zum Mittwoch hatten Tausende Simbabwer ausgelassen den Rücktritt Mugabes gefeiert. Er war in Simbabwe seit 1980 an der Macht.

Rückkehr aus dem Exil

Mugabe hatte Mnangagwa Anfang des Monats gefeuert, was weithin als einer der Auslöser des Militärputsches vom vergangenen Mittwoch gesehen wird. Das Militär stellte Mugabe unter Hausarrest, woraufhin sich seine bisherigen Unterstützer in Windeseile von ihm abwendeten. Am Dienstag trat Mugabe zurück, um einer Amtsenthebung durch das Parlament zuvorzukommen.

Noch am Dienstagabend kündigte Mnangagwa seine sofortige Rückkehr aus dem selbstgewählten Exil im Ausland nach Harare an. Der unter dem Spitznamen «das Krokodil» bekannte Mnangagwa ist seit Jahrzehnten führendes Mitglied der politischen Elite. Er gilt als Hardliner und hat unter Mugabe unter anderem den Geheimdienst und das Justizministerium geführt.