Spionage-Urteil: US-Bürger kann auf Austausch gegen Russen hoffen
Der in Russland inhaftierte Paul Whelan könnte mit russischen Gefangenen in den USA ausgetauscht werden. Er wurde wegen Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Paul Whelan wurde in Russland wegen Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt.
- Nun kann er jedoch auf einen Austausch mit russischen Gefangenen aus den USA hoffen.
- Bereits zuvor sprach sein Anwalt über die Möglichkeit eines Gefangenenaustausches.
US-Bürger Paul Whelan wurde in Russland wegen Spionage zu 16 Jahren Straflager verurteilt. Nun kann er auf einen Austausch mit russischen Häftlingen in den USA hoffen. Ausgetauscht werden könne Whelan gegen die Russen Viktor But und Konstantin Jaroschenko.
Sie sitzen in US-Gefängnissen, sagte die Menschenrechtsbeauftragte der russischen Regierung, Tatjana Moskalkowa. Es wäre ein «Akt des Humanismus und der Barmherzigkeit», sagte sie der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch. Sie hoffe, dass sich das umsetzen lasse.
Anwalt sprach bereits über Gefangenenaustausch
Zuvor hatte Whelans Anwalt von der Möglichkeit eines Gefangenenaustauschs gesprochen. Whelan, der mehrere Staatsbürgerschaften hat, war am Montag zu 16 Jahren Straflager verurteilt worden. Er soll in Russland geheime Informationen auf einem Datenträger entgegengenommen haben. Der 50-Jährige kritisierte das Verfahren als politische Inszenierung.
Die US-Regierung forderte die sofortige Freilassung Whelans, weil in dem Verfahren keine Beweise vorgelegt worden seien. Russland versucht seit langem, den seit 2010 in den USA inhaftierten Piloten Konstantin Jaroschenko nach Russland zurückzuholen.
Jaroschenko war zu 20 Jahren Gefängnis wegen versuchten Drogenschmuggels verurteilt worden. Er klagt seit langem über eine angeschlagene Gesundheit und schlechte Haftbedingungen in den USA. Viktor But wiederum wurde 2011 unter anderem wegen Waffenhandels und Verschwörung zum Mord zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.