Süd- und Nordkorea wollen Kontrollposten an der Grenze auflösen

Sie machen ernst: Nord- und Südkorea machen einen Schritt aufeinander zu.

Nordkoreanische Soldaten schauen auf die Südseite der Grenze, während südkoreanische (l.) und US-amerikanische (r.) Soldaten an der entmilitarisierten Zone um Panmunjom (PRK) Wache stehen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Grenzort Panmunjom werden mehrere Kontrollposten aufgelöst.
  • Zudem wollen beide Militärs gemeinsame Inspektionen durchführen.

Nord- und Südkorea wollen nach der Entmilitarisierung des Grenzorts Panmunjom noch bis Ende November mehrere Kontrollposten entlang der schwer befestigten Grenze auflösen. Als weitere Entspannungsmassnahme sollten insgesamt elf Einrichtungen auf jeder Seite komplett abgebaut und das dortige Grenzpersonal samt Schusswaffen abgezogen werden.

Das teilten beide Seiten am Freitag in einer Erklärung mit. Im Dezember solle dann geprüft werden, ob sich beide Seiten an diese Abmachungen gehalten hätten.

Die Zerstörung der 22 Kontrollposten sind als Test gedacht. Die Erfahrungen damit sollen die Grundlage dafür sein, sämtliche Posten an der Grenze abzubauen.

Zudem wollen die Militärs beider Seiten gemeinsame Inspektionen im Mündungsgebiet des Flusses Han zulassen, also im gemeinsamen Grenzgebiet. Damit wollen sie ausloten, ob ein freier ziviler Schiffsverkehr möglich ist. Bisher war der Zugang wegen der Spannungen nicht möglich.

Die Schritte sind Teil eines Militärabkommens, das die Verteidigungsminister beider Länder im Rahmen des innerkoreanischen Gipfeltreffens im September im Pjöngjang unterzeichnet hatten. In den vergangenen Wochen hatten beide Staaten bereits alle Landminen aus der sogenannten Gemeinsame Sicherheitszone (JSA) in Panmunjom entfernt.

Die JSA liegt inmitten der demilitarisierten Zone, die die koreanische Halbinsel seit dem Korea-Krieg (1950-53) auf vier Kilometer Breite und etwa 250 Kilometer Länge trennt.