Taifun «Yagi»: Fast 60 Tote und Einsturz einer Brücke in Vietnam

Der schwerste Taifun der letzten 30 Jahre hat auch Vietnam heimgesucht. Fast 60 Tote, ein Brückeneinsturz und zahlreiche Schäden sind die verheerende Bilanz.

Der Taifun Yagi hat auch in Vietnam eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die Luftaufnahme zeigt den Einsturz einer Brücke in den Roten Fluss. - keystone

Als der Tropensturm «Yagi» über Vietnam fegte, entfaltete er seine volle Wucht. Der Sturm, der sowohl in China als auch in Vietnam als der schwerste Taifun seit Jahrzehnten gilt, hinterliess eine Spur der Zerstörung. Fast 60 Menschen verloren bislang allein in Vietnam ihr Leben.

Es kam zu sintflutartigen Regenfällen, Sturzfluten und verheerenden Auswirkungen, insbesondere in den nördlichen Bergprovinzen Vietnams, gibt der «ORF» Nguyen Hoang Hiep, den Vizeumweltminister wieder. Die Schäden erreichten ihren Höhepunkt, als die 375 Meter lange Phong-Chau-Brücke, eine wichtige Verkehrsader in der Provinz Phu Tho, etwa zur Hälfte einstürzte.

Zum Zeitpunkt des Brückeneinsturzes seien zehn Autos und Lastwagen sowie zwei Motorräder auf der Brücke gewesen.13 Menschen würden noch vermisst.

Der Taifun hat sich von den Philippinen über Hainan und das Festlandchina bis nach Vietnam vorgearbeitet. - Open Street Map

Dadurch versanken mehrere Fahrzeuge im Roten Fluss, der sich durch das furchtbare Unwetter in einen wilden Strom verwandelt hatte. Augenzeugen zeichneten auf, wie ein Lastwagen in den Fluss fiel, während andere Autofahrer gerade noch bremsen konnten. Ho Duc Phoc, Vietnams Vizeregierungschef, bestätigte, dass offenbar 13 Menschen nach dem Vorfall vermisst werden. Laut Nationalem Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen sei dies der stärkste Sturm in dem südostasiatischen Land seit 30 Jahren.

Verluste und Schäden

Das katastrophale Wetterereignis hat Medienberichten zufolge bisher 59 Menschen das Leben gekostet und weitere werden noch vermisst. Tausende Häuser wurden beschädigt, etwa 120'000 Hektar Reisfelder wurden überflutet und über 1500 Fischgründe zerstört. Der Taifun entwurzelte zudem mehr als 100'000 Bäume und liess 25 Schiffe in den stürmischen Meeren untergehen. Vom Sturm besonders betroffen war die Fabrik des südkoreanischen Unternehmens LG Electronics in Haiphong, deren Gebäude zusammenbrach.

Der Sturm «Yagi» zeigte weitreichende Auswirkungen. Mehrere internationale Flughäfen, darunter auch der von Hanoi, mussten teils ihren Betrieb einstellen. Viele Menschen waren am Montag noch ohne Strom. Die Schadensspur, des Taifuns «Yagi» erstreckt sich ebenso über China und die Philippinen und verursachte dort ebenfalls Todesfälle.

Ein Arbeiter entfernt heruntergefallene Äste in Haikou, in der südchinesische Provinz Hainan. - keystone

Auf den Philippinen wurden mindestens ein Dutzend Tote durch den zunächst als Tropensturm eingestuften «Yagi» gemeldet. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Die chinesische Wetterbehörde stuft «Yagi» als den schlimmsten Herbsttaifun seit 1949 ein.