Taliban wollen bei UN-Generaldebatte sprechen
Die militant-islamistischen Taliban wollen nach ihrer Eroberung Afghanistans bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung sprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Taliban wollen bei der UN-Generaldebatte in New York sprechen.
- Die Islamisten haben in einem Schreiben eine Teilnahme verlangt.
- Als neuer Botschafter Afghanistans wurde Mohammad Suhail Schaheen nominiert.
Die radikalislamischen Taliban haben eine Teilnahme an der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York verlangt. Ein entsprechendes Schreiben von Taliban-Aussenminister Amir Khan Muttaki ging am Vortag bei den Vereinten Nationen ein. Das teilte ein UN-Sprecher am Dienstag mit.
In dem Schreiben heisst es demnach, der afghanische Präsident Aschraf Ghani sei am 15. August abgesetzt worden und werde im Ausland nicht mehr als Staatschef des Landes anerkannt. Auch die Mission des bisherigen afghanischen Botschafters bei den Vereinten Nationen sei beendet. Als neuer Botschafter sei Mohammad Suhail Schaheen nominiert worden.
Wer bei der Generaldebatte die Rede für Afghanistan halten wird, ist bislang unklar. Die Taliban hatten Mitte August inmitten des US-Truppenabzugs aus Afghanistan die Macht in dem Land wieder an sich gerissen. Sie bildeten in der Folge eine Übergangsregierung.
Die Generaldebatte der UN-Vollversammlung hatte am Dienstag begonnen. An dem einwöchigen diplomatischen Spitzentreffen nehmen rund hundert Staats- und Regierungschefs und zahlreiche Aussenminister teil.