Tausende Familien vor Kämpfen bei Tripolis geflohen
Tagelange Kämpfe rivalisierender Milizen nahe der libyschen Hauptstadt Tripolis haben tausende Menschen in die Flucht getrieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Nahe Tripolis fliehen Tausende Familien vor der Gewalt in Libyens Hauptstadt.
- Bei den Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen starben bereits Dutzende.
Mehr als 1800 Familien seien nahe Tripolis in umliegende Ortschaften oder sicherere Stadtviertel geflohen, teilte die libysche Einheitsregierung heute Dienstag mit. Ein Drittel der Bewohner sind demnach aber trotz der tagelangen Kämpfe rivalisierender Milizen aus Sorge vor Plünderungen und Diebstählen in den umkämpften Gebieten geblieben. Ein Grossteil dieser Familien braucht demnach dringend Lebensmittel und sauberes Wasser.
Die Kämpfe hatten vergangene Woche in den südlichen Vororten von Tripolis begonnen. Dabei wurden nach offiziellen libyschen Angaben bereits mindestens 50 Menschen getötet und 138 weitere verletzt, die meisten davon Zivilisten. Kurz vor einem Treffen, zu dem die UN-Mission in Libyen nach eigenen Angaben «alle Beteiligten» eingeladen hatte, gab es heute Dienstagnachmittag neue Gefechte.
Seit dem Sturz von Libyens früherem Machthaber Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Bewaffnete Milizen haben die Kontrolle über weite Teile des Landes. Die international anerkannte Einheitsregierung in Tripolis verfügt nur über begrenzten Einfluss.