Ticker – Behörden: Israelis erhalten Droh-SMS von Hisbollah und Iran

Nach den Explosionen der Hisbollah-Pager spitzt sich die Lage weiter zu, eine Eskalation droht. Hier im Ticker bleibst du auf dem aktuellen Stand.

Israel hat nach den Explosionen der Hisbollah-Kommunikationsgeräte im Libanon weitere Luftangriffe gestartet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Libanon explodierten Kommunikationsmittel der Hisbollah, 37 Personen starben.
  • Die Hisbollah macht Israel verantwortlich und droht mit Vergeltung.
  • Israel führt Luftangriffe durch und kündigt Übungen an der Nordgrenze an.
  • Die neusten Entwicklungen im Ticker.

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu: Am Dienstag explodierten zuerst Pager der Hisbollah-Mitglieder, am Mittwoch dann Funkgeräte. Mindestens 37 Menschen wurden dabei getötet, über 3000 verletzt.

Die Hisbollah und der Iran machen Israel für die Aktion verantwortlich und kündigen Vergeltung an. Hisbollah-Chef Nasrallah spricht von einer Kriegserklärung Israels, das Land habe rote Linien überschritten.

Umfrage

Sorgst du dich nach den Explosionen im Libanon vor einer Eskalation im Nahen Osten?

Ja
59%
Nein
41%

Israel hat sich nicht dazu geäussert, am Donnerstag aber massive Luftangriffe durchgeführt. Der Generalstabschef hat zudem Pläne für die Fortsetzung des Krieges genehmigt. Libanesen fürchten deshalb, dass eine Bodenoffensive vorbereitet werden könnte.

Die Entwicklungen vom Donnerstag findest du im gestrigen Ticker, die neusten Informationen gibt es hier.

7.40: Angaben der israelischen Cyberabwehr zufolge wollen der Iran und die Hisbollah israelische Zivilisten mit Drohnachrichten einschüchtern. Offenbar wurden Handys landesweit SMS zugeschickt. Diese geben vor, vom Heimatfront-Kommando zu stammen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

«Verabschieden Sie sich von Ihren Angehörigen», soll in einer SMS stehen, die der Nachrichtenagentur AP vorlag. «Machen Sie sich keine Sorgen, Sie werden sie in der Hölle umarmen.»

Mit den Explosionen der Kommunikationsgeräte wurden auch Hisbollah-Mitglieder mit tiefem Rang getroffen. - keystone

Fast fünf Millionen SMS seien am Mittwochabend an Israelis gesendet worden, hiess es von der Regierung. Die Behörde für Cybersicherheit sprach von einem «plumpen Versuch, die Öffentlichkeit in Panik» zu versetzen.

Die Regierung vermutet, dass der Iran und die Hisbollah per Hackerangriff auf einen Mobilfunkanbieter an die Kundendaten gelangt sind.

6.00: Israel hat den militärischen Druck auf die Hisbollah im Libanon massiv erhöht. In mehreren Angriffswellen bombardierten Kampfflugzeuge rund 100 Raketenabschussrampen der proiranischen Miliz, die mit rund 1000 Abschussrohren bestückt gewesen seien, teilte das israelische Militär am Abend mit. Die Raketenwerfer seien für unmittelbare Angriffe auf Israel vorbereitet gewesen. Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober.

3.15: Tausende Kommunikationsgeräte von Hisbollah-Mitgliedern explodierten zeitgleich. Laut Terrorismusexperte Hans-Jakob Schindler ging es Israel damit nicht um die Tötung von Kämpfern. «Sondern darum, Chaos und Verunsicherung zu verbreiten und die Organisation zu stören», sagt er gegenüber «Focus».

Zudem habe das Land damit eine wichtige Nachricht an die Terroristen gesendet: «Wir kriegen dich, selbst wenn du nur das kleine Licht in der siebten Reihe bist.» Denn auch Hisbollah-Mitglieder mit tiefem Rang und wenig wichtigen Funktionen waren betroffen.