Trump schlägt mit Wucht zurück
Trump kontra Bannon: Kurz nach den hochexplosiven Äusserungen seines Ex-Chefstrategen zerschneidet der US-Präsident das Tischtuch. Im Raum stehen Begriffe wie «Verrat» und «Verstand verloren».
Das Wichtigste in Kürze
- Im Juli 2017 hatte sich Trumps früherer Chefstratege Stephen Bannon kritisch über ein Treffen von Donald Junior mit einer russischen Anwältin geäussert.
- Nun rechnet Donald Trump mit Bannon ab. Laut dem US-Präsidenten soll der frühere Chefstratege seinen Verstand verloren haben.
US-Präsident Donald Trump bricht mit seinem früheren Chefstrategen Stephen
Bannon. Nach schweren Vorwürfen Bannons an die Adresse des ältesten
Trump-Sohnes Donald erklärte der Präsident am Mittwoch: «Steve Bannon hat
nichts mit mir oder meiner Präsidentschaft zu tun. Als er gefeuert wurde, hat
er nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seinen Verstand.»
«Verrat, unpatriotisch und üblen
Mist»
Kurz zuvor hatte ein Bericht des britischen «Guardian» in Washington für
gewaltiges Aufsehen gesorgt: Bannon wertet ein Treffen von Donald Junior mit
einer russischen Anwältin im Wahlkampf 2016 als «Verrat, unpatriotisch und
üblen Mist».
Trumps ältester Sohn hatte im Juli 2017 unter Druck zugegeben, sich mit
einer russischen Anwältin getroffen zu haben. Von ihr hatte er sich heikle
Informationen über die damalige Gegenkandidatin seines Vaters versprochen, die
Demokratin Hillary Clinton. Mit im Raum waren auch Trumps Berater und
Schwiegersohn Jared Kushner sowie der damaliger Wahlkampfchef Paul Manafort.
Äusserungen aus «Fire and
Fury»
Bannons Äusserungen stammen aus dem Buch «Fire and Fury» von Michael Wolff,
das kommende Woche erscheint und auf angeblich 200 Interviews basierend über
Trumps Weisses Haus berichtet. Bannon hatte die Machtzentrale im August 2017
verlassen, galt aber seither eigentlich als Trump-nah.
Bannon sei nur ein Angestellter gewesen, erklärte Trump, und habe nichts mit
seinem «historischen Sieg» zu tun. Tatsächlich gilt Bannon, der im Sommer 2016
an Bord des Wahlkampfteams kam, aber als ein entscheidender Faktor für Trumps
Sieg.