Uno befürchtet mehr Aids Tote in Afrika wegen Corona-Krise
Wegen der Corona-Krise könnte es laut der Uno 500'000 zusätzliche Aids-Tote in Afrika geben. Sie müssen weiterhin mit Medikamenten versorgt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Uno befürchtet, dass bis 2021 zusätzlich 500'000 Menschen an Aids sterben könnten.
- Die Corona-Krise könnte dabei eine grosse Rolle spielen.
- HIV-Infizierte müssen trotz der Krise weiterhin mit Medikamenten versorgt werden.
Die Vereinten Nationen (Uno) befürchten, dass in Afrika bis 2021 rund 500'000 Menschen zusätzlich an Aids sterben könnten. Der Grund dafür ist die Corona-Krise.
Nach einer Schätzung der WHO und der Organisation UNAIDS würde sich die Zahl im Vergleich zu 2018 damit verdoppeln.
Es müsse alles getan werden, dass es nicht zu einer Unterbrechung der Versorgung der HIV-Infizierten mit einer antiviralen Therapie komme. Dies schrieben die Organisationen am Montag in einem gemeinsamen Appell auf Grundlage diverser Szenarien.
Uno: «Weckruf an alle Länder»
Aktuell seien viele Einrichtungen für HIV-Patienten angesichts des Kampfes gegen das Coronavirus geschlossen oder die Versorgungskette mit Anti-Aids-Medikamenten sei unterbrochen. Halte dieser Zustand an, drohe laut der Uno bei Infizierten der Ausbruch der Immunschwächekrankheit.
«Wir müssen das als Weckruf an alle Länder verstehen, ihre wichtigen Gesundheitseinrichtungen aufrechtzuerhalten», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Aids-Tote in Afrika
In Afrika südlich der Sahara leben schätzungsweise knapp 26 Millionen Menschen mit HIV. 16,4 Millionen von ihnen erhalten laut WHO eine antivirale Therapie, die vor dem Ausbruch der Krankheit schützen soll.
Vor wenigen Wochen hatte die WHO eine ähnliche Warnung mit Blick auf Malaria veröffentlicht. Auch an dieser Infektionskrankheit könnten wegen der mit Covid-19 einhergehenden Mängel in anderen Bereichen wesentlich mehr Menschen sterben als bisher.