USA und Türkei vergeben wieder gegenseitig Visas
Entspannung zwischen den USA und der Türkei: Nach drei Monaten Pause vergeben beide Staaten wieder umfänglich gegenseitig Visa. Allerdings sind nicht alle Konflikte beseitigt. Aber: Auch die deutsch-türkischen Beziehungen seien besser.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA und die Türkei vergeben wieder gegenseitig Visas.
- Die Visavergabe wurde eingestellt, nachdem die Türkei türkische Mitarbeiter von US-Konsulaten inhaftiert hatte.
- Auch die deutsch-türkischen Beziehungen sind laut Präsident Erdogan auf dem Weg der Besserung.
Nach fast drei Monaten ist der Konflikt um die Visavergabe zwischen der Türkei und den USA offiziell beigelegt. Sowohl US-Vertretungen in der Türkei als auch türkische Vertretungen in den USA vergeben wieder gegenseitig Visa, wie die jeweiligen Behörden am Donnerstag mitteilten.
Die USA hatten Anfang Oktober die Vergabe von Visas ausgesetzt. Grund war die Inhaftierung zweier türkischer Mitarbeiter von US-Konsulaten in der Türkei. Daraufhin hatte auch die türkische Regierung die Visavergabe an US-Staatsbürger gestoppt.
Da die türkische Regierung zugesichert habe, dass es keine Ermittlungen gegen weitere örtliche Mitarbeiter von US-Vertretungen im Land gebe, habe man die Vergabe von Visas wieder aufgenommen, heisst es seitens der US-Botschaft.
Die beiden US-Konsulatsmitarbeiter sind aber weiter in Haft.
Die US-türkischen Beziehungen sind aber weiterhin belastet. Etwa durch die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels oder die Nichtauslieferung des muslimischen Predigers Fetullah Gülen durch die USA. Auf der anderen Seite missfällt den Amerikanern, dass das Natomitglied Türkei russische Flugabwehrraketen kaufen will.
Feinde verringern und Freunde vermehren
Auch die deutsch-türkischen Beziehungen scheinen sich zu verbessern. Am Donnerstag habe Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan
gegenüber Journalisten erwähnt:
«Wir haben weder ein Problem mit Deutschland noch mit Holland noch mit Belgien». Man sei gezwungen «Feinde zu verringern und Freunde zu vermehren», sage er gemäss der türkischen Zeitung «Hürriyet».