USA verlegen Truppen in den Mittleren Osten und der Iran droht
Der mittlere Osten schickt schrille Warnungen. Und US-Präsident Trump sendet dem Iran mit zwei wichtigen Entscheidungen klare Signale.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran drohte für einen allfälligen Angriff erneut – mit einem «Krieg ohne Grenzen».
- Die USA dagegen scheinen eine militärische Eskalation verhindern zu wollen.
- Trump setzt auf härtere Sanktionen und will «defensive» Truppen in die Region senden.
Nach den Angriffen auf saudische Ölanlagen will US-Präsident Donald Trump zunächst keine Vergeltungsschläge gegen den Iran. Er setzt eher auf härtere Sanktionen und die Entsendung zusätzlicher Truppen in die Region.
Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) drohten unterdessen für den Fall eines Angriffs mit einem «Krieg ohne Grenzen». Der Iran werde zurückschlagen und es werde «nirgendwo sicher bleiben», erklärte Chefkommandeur Hussein Salami am Samstag.
Iranische Vertreter hatten für den Fall eines Angriffs bereits zuvor mit einem «umfassenden Krieg» und Vergeltungsschlägen gegen Israel gedroht.
US-Truppen seien «defensiver Natur»
Washington hingegen schien bemüht, eine militärische Eskalation zu vermeiden. «Der Präsident hat den Einsatz von US-Truppen genehmigt, die defensiver Natur sein werden», sagte Verteidigungsminister Mark Esper gestern Freitagabend (Ortszeit). Die Verstärkung soll demnach auf die Abwehr von Luft- und Raketenangriffen ausgerichtet sein.
Sowohl Saudi-Arabien als auch die Vereinigten Arabischen Emirate hätten um Unterstützung gebeten. Generalstabschef Joseph Dunford zufolge soll es eher um Hunderte als um Tausende zusätzliche Soldaten gehen.
Iran streitet Anschuldigungen ab
Hintergrund ist der Angriff auf wichtige Ölanlagen in Saudi-Arabien vor einer Woche. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten sich zu der Tat bekannt. Die USA und Saudi-Arabien hingegen sehen den Iran als Urheber des Angriffs. Teheran streitet dies ab.
«Alles deutet darauf hin, dass der Iran für den Angriff verantwortlich war», sagte Esper. Die Untersuchungen amerikanischer, saudischer und internationaler Experten hätten ergeben: Die eingesetzten Waffen aus iranischer Produktion stammten und nicht vom Jemen aus eingesetzt worden seien.
«Iran für kriminellen Akt verantwortlich»
Auch Saudi-Arabien betonte erneut, dass das Königreich den Iran hinter den Angriffen vermutet. «Wir halten Iran für diesen kriminellen Akt verantwortlich», sagte der saudische Staatsminister für Auswärtiges, Adel al-Dschubair, am Samstag in Riad. «Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, werden wir die angemessenen Massnahmen ergreifen, mit dieser Aggression umzugehen.»
Esper betonte, Trump habe deutlich gemacht, dass die USA keinen Krieg mit dem Iran wollten. Gleichzeitig sagte er: «Uns stehen andere militärische Optionen zur Verfügung, sollten sie nötig sein.» Der Minister forderte den Iran auf, seine «zerstörerischen und destabilisierenden Aktivitäten» zu unterbinden und einen «friedlichen und diplomatischen Weg» einzuschlagen.