Vietnamese wegen Corona-Ansteckungen zu fünf Jahren Haft verurteilt

Ein Mann hat in Vietnam Quarantäne-Regeln missachtet und andere Personen mit Corona infiziert. Nun muss der 28-Jährige für fünf Jahre ins Gefängnis.

Corona-Patient in Ho-Chi-Minh-Stadt. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Vietnamese erhält wegen Corona-Verstössen eine fünfjährige Haftstrafe.
  • Der 28-jährige Mann hat mehrere andere Personen mit dem Virus angesteckt.
  • Verurteilt wurde er wegen der Verbreitung einer «gefährlichen Infektionskrankheit».

Ein Gericht in Vietnam hat einen Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er andere mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Das Gericht in der südlichen Provinz Ca Mau teilte auf seiner Internetseite mit: Der 28-Jährige war im Juli aus Ho-Chi-Minh-Stadt, einem der Infektions-Hotspots in Vietnam, in seine Heimatprovinz Ca Mau gereist. Er hatte gegen eine Quarantäne-Anordnung verstossen.

Vietnam galt lange als Corona-Vorbild

Weil er sich nicht 21 Tage lang zu Hause isolierte, steckte er nach Gerichtsangaben «viele» andere Menschen an. Einer von ihnen starb. Laut Berichten der vietnamesischen Staatsmedien gehen acht Infektionen auf den Angeklagten zurück. Verurteilt wurde er nun wegen der Verbreitung einer «gefährlichen Infektionskrankheit».

Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens von Vietnam testet eine Person gegen das Coronavirus. - dpa

Vietnam galt wegen seiner strengen Quarantäne-Regeln und erfolgreicher Kontaktverfolgungsmassnahmen lange als Vorbild im Kampf gegen die Pandemie. Kleinere Ausbrüche des Virus im vergangenen Jahr wurden erfolgreich eingedämmt.

Doch seit April sind die Ansteckungszahlen in die Höhe geschnellt. Inzwischen wurden in dem südostasiatischen Land fast 540'000 Infektions- und mehr als 13.000 Todesfälle verzeichnet. Die Hauptstadt Hanoi und die Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt, die mit Abstand die meisten Infektionsfälle verzeichneten, sind seit Monaten im Lockdown.