Zahl der Toten nach Angriff der Shebab-Miliz in Mogadischu auf 20 gestiegen

Nach dem Angriff der islamistischen Shebab-Miliz in Somalia ist die Zahl der Toten auf mindestens 20 gestiegen.

Explosion der Autobombe in Mogadischu - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Somalias Regierungschef kündigt Verstärkung des Kampfs gegen Islamisten an.

Helfer hätten nach dem Ende der Kämpfe am Freitagabend eine weitere Leiche entdeckt, sagte der Leiter des privaten Rettungsdienstes Aamin, Abdikadir Abdirahman, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte der somalische Regierungschef Hassan Ali Khaire zusätzliche Anstrengungen im Kampf gegen die Islamistenmiliz versprochen.

«Die somalische Regierung wird ihren Krieg gegen die Shebab-Miliz niemals aufgeben und unser Ziel bleibt es, sie um jeden Preis zu vernichten», sagte Khaire vor Journalisten. Er rief seine Landsleute auf, die Regierung dabei zu unterstützen.

Khaire dankte den Sicherheitskräften, die fast 22 Stunden lang gegen die Angreifer vorgingen. Die islamistischen Kämpfer hätten Zivilisten als «menschliche Schutzschilde» benutzt. 35 Zivilisten wurden demnach von den Sicherheitskräften aus den Händen der Miliz befreit. 112 Menschen wurden bei dem Angriff verletzt.

Die somalischen Sicherheitskräfte präsentierten den Medien vier getötete mutmassliche Angreifer. Die Shebab-Miliz bestätigte in einer im Internet veröffentlichten Stellungnahme, dass vier ihrer Kämpfer in Mogadischu getötet worden seien. Weitere Kämpfer seien jedoch entkommen.

Zunächst hatte sich am Donnerstagabend ein Shebab-Kämpfer mit einer Autobombe vor einem grossen Hotel in die Luft gesprengt. Anschliessend verschanzte sich ein Kommando islamistischer Kämpfer in einem an das «Maka Al-Mukarama»-Hotel angrenzenden Restaurant und lieferte sich stundenlange Schusswechsel mit den Sicherheitskräften. Am Abend verkündeten die Behörden, der «letzte terroristische Angreifer» sei getötet worden.

Somalia war nach dem Sturz des Machthabers Siad Barre im Jahr 1991 im Bürgerkrieg versunken. Die islamistische Shebab-Miliz kontrollierte über Jahre weite Teile des Landes am Horn von Afrika und verübt noch immer regelmässig schwere Anschläge, vor allem in der Hauptstadt Mogadischu.

Ziel der mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Miliz ist der Sturz der von der internationalen Gemeinschaft und einer 20.000 Mann umfassenden Truppe der Afrikanischen Union unterstützten somalischen Regierung.