Zehn Tote nach Zusammenstössen im Westjordanland
Zehn Menschen wurden am Donnerstag in Westjordanland getötet. Sieben Palästinenser starben bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten.
Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben am Donnerstag bei Auseinandersetzungen zehn Menschen getötet worden. Sieben Palästinenser starben bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten in einem Flüchtlingslager westlich von Nablus, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte.
Israels Armee berichtete von «Massnahmen zur Terrorismusbekämpfung» in dem Camp, bei denen den Angaben nach auch fünf Verdächtige festgenommen wurden. Auch in anderen Orten des Westjordanlands seien Razzien durchgeführt worden. Dabei seien mancherorts auch Steine auf die Einsatzkräfte geworfen worden.
In dem Ort Budrus in der Nähe von Ramallah demolierten israelische Einsatzkräfte nach Angaben der Armee und des palästinensischen Gesundheitsministeriums die Wohnung eines mutmasslichen Terroristen.
Israelische Einsatzkräfte demolieren Wohnung von mutmasslichem Terroristen
Dagegen leisteten Menschen Widerstand. Rund 20 Personen warfen unter anderem Molotow-Cocktails auf die Einsatzkräfte, wie Israels Armee mitteilte. Diese reagierten mit Schüssen. Ein Palästinenser starb nach Angaben des Gesundheitsministeriums. Auch in einem Ort südlich von Jerusalem im Westjordanland kam ein Mann bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten ums Leben.
Im zentralen Westjordanland wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums zudem ein 21 Jahre alter Palästinenser in der Nacht zu Donnerstag von Siedlern erschossen. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.
Die Sicherheitslage im Westjordanland ist seit dem blutigen Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zunehmend angespannt. Nach der tödlichen Explosion bei einem Krankenhaus im Gazastreifen hatten palästinensische Gruppen im Westjordanland zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten aufgerufen.
Die Zerstörung der Häuser mutmasslicher, verurteilter oder auch getöteter Terroristen ist umstritten. Menschenrechtsorganisationen lehnen die Massnahme als Kollektivstrafe und Kriegsverbrechen ab. Israel rechtfertigt sie hingegen als wichtige Abschreckung.