Ausstellung in Marseille-Museum darf nackt besucht werden

Im französischen Museum Mucem geht es bei einer neuen Ausstellung um Nacktheit. So auch unter den Besuchenden.

In diesem Museum findet in Marseille die Nackt-Ausstellung statt. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Museum in Marseille zeigt eine Ausstellung zum Thema Naturismus.
  • Auch die Besuchenden sollen das Nacktsein leben können.
  • An jeweils einem Abend im Monat können sie ohne Kleidung kommen.

Im Museum Mucem in Marseille können Besuchende sich an dem Thema «Naturist Paradises» erfreuen: 600 Fotografien, Filme, Zeitschriften, Gemälde, Skulpturen und andere Kunstwerke aus Naturistengemeinschaften werden gezeigt. Doch nicht nur bei den zu betrachtenden Objekten geht es um Nacktheit.

Den auch unter den Betrachtern kann diese gelebt werden: An einem Abend im Monat kommen die Besuchenden nackt zur Ausstellung – bis auf die Schuhe. Und auch die werden nur getragen, damit sich auf dem Parkett niemand einen Splitter einfängt.

«Neuer Trend zur Nacktheit» – einmalige Gelegenheit für viele

«The Guardian» zitiert aus der Mitteilung des Museums: «Heute gibt es einen neuen Trend zur Nacktheit in der Natur, einen Trend, der Hand in Hand mit der Suche nach gesunder, vegetarischer Ernährung und der Anwendung von Naturtherapien, Meditation und Yoga im Freien geht. Diese Lebensstile, zusammen mit der Ablehnung der Diktate, die unseren Körper belasten, sind allesamt Schlüssel zum Verständnis der Probleme, um die es beim Naturismus von gestern und heute geht.»

In keinem Land wird der Naturismus so sehr gelebt wie in Frankreich. Hier eine Yogastunde in Paris. (Archivbild) - keystone

Viele Gäste, die dem Naturismus zugewandt sind, betrachten den Monatsabend als «einmalige» Gelegenheit. So auch der 28-jährige Webentwickler Parker-Hall aus England: «In England gibt es nicht viel FKK-Zeug.»

Warmes Klima fördert Naturisten-Gemeinschaften

Die simple Begründung schiebt Parker-Hall gleich hinterher: «Es ist kalt.» In Marseille hingegen habe das Klima die Gründung von Naturisten-Gemeinschaften erleichtert, so das Museum.

Ein anderer Besucher aus Bristol fügt an: «In England gilt Nacktsein als etwas Bizarres, Beschämendes.» Auch für ihn ist es daher etwas Besonderes, an dem Spezialabend der Ausstellung teilzunehmen.

Umfrage

Besuchst du gerne FKK-Bereiche?

Ja, das finde ich ganz natürlich.
0%
Kommt ganz darauf an, wo.
0%
Nein, das ist nichts für mich.
0%

Dass man bei diesem Termin dann auch wirklich nackt ist, sei selbstverständlich. «Jeder, der während dieser Stunden voll bekleidet kommen möchte, könnte als etwas seltsam angesehen werden», äussert ein Museums-Sprecher. Die Ausstellung läuft noch bis zum 9. Dezember.