China warnt EU vor «gefährlichen» Sanktionen wegen Ukraine-Krieg

Ein Sprecher des chinesischen Aussenamts hat die EU mit scharfen Worten vor Sanktionen gegen Russland gewarnt.

Wang Wenbin, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, spricht während einer routinemässigen Pressekonferenz, auf der er dem Wahlgewinner Biden im Aussenministerium gratulierte. Foto: Liu Zheng/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Liu Zheng

Das Wichtigste in Kürze

  • China warnt die EU vor Sanktionen gegen chinesische Unternehmen.
  • Diesen wird vorgeworfen, Ausrüstung nach Russland zu liefern.
  • Ein Aussenamtssprecher droht mit «entschlossenen Massnahmen».

Mit scharfen Worten hat China die Europäische Union vor Sanktionen gegen chinesische Unternehmen wegen ihrer Geschäfte mit Russland gewarnt.

In einer Reaktion auf einen Bericht in der «Financial Times» über die neuen Strafmassnahmen wegen des Krieges in der Ukraine sagte Aussenamtssprecher Wang Wenbin am Montag: «Das ist sehr gefährlich. Wir fordern die EU auf, nicht diesen falschen Weg einzuschlagen.»

Andernfalls werde China »entschlossene Massnahmen« ergreifen, um seine legitimen Rechte und Interessen zu schützen.

Die EU-Kommission hat nach dem Bericht vorgeschlagen, in dem neuen Sanktionspaket auch Massnahmen gegen sieben chinesische Firmen zu verhängen. Ihnen wird vorgeworfen, Ausrüstung an Russland zu liefern, die die Kriegsmaschinerie unterstützen und in Waffen eingesetzt werden könnten. Am Mittwoch sollen die ständigen Vertreter der 27 EU-Mitgliedstaaten in Brüssel über das Vorgehen beraten. Ziel ist es, das elfte Sanktionspaket noch in diesem Monat zu beschliessen.

Halbleiterhersteller betroffen

Im China-Teil sind laut «Financial Times» unter anderen der chinesische Halbleiterhersteller 3HC betroffen. Ihm wird der Versuch vorgeworfen, Exportkontrollen zu umgehen und elektronische Teile für Russlands industriellen und militärischen Komplex zu liefern.

Auch wird das Unternehmen King Pai Technology genannt, das Mikroelektronik liefert. Der Bericht erwähnt auch Sinno Electronics und Sigma Technology aus der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong. Die vier Unternehmen stehen bereits auf Sanktionslisten der USA.