Chinesisches Raumlabor stürzt über Südpazifik ab

Das chinesische Raumlabor «Tiangong 1» ist am Montag in die Erdatmosphäre eingetreten und zu grossen Teilen über dem Pazifik verbrannt. Das berichtete die chinesische Raumfahrtorganisation CMSEO. Demnach trat das Labor um 8.15 Uhr (Pekinger Zeit) über dem Südpazifik in die Atmosphäre ein.

China hatte «Tiangong 1» 2011 ins All geschossen. Ein kontrollierter Absturz des 8,5 Tonnen schweren und zwölf Meter langen Raumlabors über dem Meer war nicht möglich, weil seit März 2016 kein Kontakt mehr zum «Himmelspalast» bestand und die Triebwerke nicht gezündet werden konnten. Das Labor war, abgebremst von der Atmosphäre, der Erde langsam immer näher gekommen.

Absturz über bewohntem Gebiet wäre möglich gewesen

Experten hatten geschätzt, dass etwa 1,5 bis 3,5 Tonnen des Raumlabors die Hitze beim Eintritt in die unteren Atmosphärenschichten überstehen und als kleine Stücke auf die Erdoberfläche fallen könnten. Dies gelte vor allem für Teile aus Titan oder Edelstahl. Holger Krag von der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa) hatte gesagt, die Trümmerschleppe könne sich über eine Länge von mehr als 1000 Kilometern erstrecken. Länder wie die USA, China und Australien sowie Staaten Afrikas, Südeuropas und Südamerikas hätten vom Absturz betroffen sein können.

Tiangong 1 ist zum grössten Teil in der Erdatmosphäre verglüht – Radarbild des Fraunhofer Instituts - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie erwartet stürzte «Tiangong 1» in der Nacht auf Montag in der Erdatmosphäre.
  • Die chinesische Raumstation war seit 2011 im All gewesen.
  • Kleinere Trümmer haben wohl die Erde erreicht, jedoch nicht über bewohntem Gebiet.