Hongkong bittet G20-Staaten wegen Auslieferungsgesetz um Hilfe
Am Mittwoch sind erneut Hunderte Hongkonger auf die Strasse gegangen. Einmal mehr machten sie auf das umstrittene Auslieferungsgesetz an China aufmerksam.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Hongkonger demonstrierten in den letzten Wochen gegen das Auslieferungsgesetz.
- Nun werden die G20-Mitglieder aufgefordert die Gesetztesvorlage zu erörtern.
- Der G20-Gipfel findet Ende dieser Woche statt.
Hunderte Demonstranten sind am Mittwoch in Hongkong zurück auf die Strassen gekehrt, um auf das umstrittene Auslieferungsgesetz aufmerksam zu machen. Kurz vor dem anstehenden G20-Gipfel Ende dieser Woche.
Bei einem Protest am Morgen marschierten Hongkonger stillschweigend durch das Geschäftsviertel der Stadt und übermittelten Petitionen an Konsulate der G20-Mitglieder.
Die Staaten wurden aufgefordert, die Gesetzesvorlage während des zweitägigen Gipfels im japanischen Osaka in dieser Woche zu erörtern. Für den Abend war eine weitere Demonstration im Regierungsviertel geplant.
«Präsident Trump, bitte befreien sie Hongkong»
Viele Demonstranten trugen Masken und Schilder mit der Aufschrift «Präsident Trump, bitte befreien Sie Hongkong». US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping wollen sich am Rande des G20-Gipfels treffen.
Gemeinsam wollen sie über den laufenden Handelskonflikt der beiden grössten Volkswirtschaften verhandeln. Peking hatte im Vorfeld betont, dass es keine Diskussionen über die Lage in Hongkong auf dem G20-Gipfel dulden werde.
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hatte versucht das kontroverse Gesetz schnell von der Peking-treuen Mehrheit im Legislativrat billigen zu lassen. Damit hatte sie in den vergangenen Wochen die grössten Demonstrationen in Hongkong seit drei Jahrzehnten ausgelöst. Lam legte das Gesetz daraufhin auf Eis, zog es aber nicht komplett zurück, wie von Demonstranten gefordert.