Cortana wird zur Nachrichtenverwaltungszentrale

Vor etwas mehr als zwei Monaten verabschiedete sich Cortana von den mobilen Betriebssystemen iOS und Android. Zu wenig Menschen benutzten die virtuelle Sprachassistentin. Funktionsumfang und Zuverlässigkeit waren im Vergleich zu Siri und dem Google Assistant bescheiden.

Jetzt wird bekannt, dass der digitale Assistent bald einen neuen Zweck erfüllt. Eingegangene Nachrichten via WhatsApp, SMS und natürlich Mail sollen von Cortana durchleuchtet und sortiert werden. Das Fachportal «Heise» berichtete in Berufung auf einen öffentlich einsehbaren Patenteinreichung.

Doch die neue Funktion beschränkt sich nicht nur aufs Sortieren. In einer Skizze ist eine joggende Person zu sehen, die sich nebenbei mit Cortana zu eingegangenen Nachrichten austauscht.

«Du hast eine neue Nachricht von deinem Chef, eine Mail bezüglich Flug-Check-In und jemand fragt nach deinem Lebenslauf...», erläutert Cortana in diesem Beispiel. Der skizzierte Anwender erwidert mit der Frage: «Was will mein Chef denn?»

Das Redmonder Unternehmen setzt wohl darauf, den Misserfolg von der originären Cortana kompensieren zu können. Ob Microsoft die Pläne wirklich so umsetzen kann, dass ein solch beiläufiger Dialog möglich ist, wird sich zeigen.

Die Künstliche Intelligenz von Cortana übernimmt ursprünglich in der Konsolen- und Computerspielreihe «Halo» eine handlungsrelevante Rolle. Und zwar als ganz persönliche KI-Assistentin des Protagonisten «Master-Chief».

Irgendwann gab Microsoft bekannt, auch seine reale, hauseigene Künstliche Intelligenz Cortana zu taufen. Seither verlief nicht alles nach Plan. Zeitweise galt der Sprachassistent von Microsoft als der Schlechteste auf dem Markt. Dies scheint nun Konsequenzen nach sich zu ziehen.